Towers Watson Deutschland begrüßt jüngste Fortschritte bei IFRS für Versicherungsverträge

Köln, 2. Juli 2012 – Die jüngsten Fortschritte des IASB (International Accounting Standards Board) im Mai und Juni 2012 zur Entwicklung eines neuen, weltweit gültigen Rechnungslegungsstandards für Versicherungsverträge haben nach Ansicht von Towers Watson Deutschland gezeigt, dass die Bedürfnisse und Meinungen aus der Versicherungsindustrie von dem Gremium erkannt wurden und in die neue IFRS-Planung eingeflossen sind. Daher begrüßt die Unternehmensberatung Towers Watson Deutschland den aktuellen Stand von IFRS 4 Phase II. Das IASB plant nun die Vorlage eines überarbeiteten Entwurfs von IFRS 4 bis Ende 2012. http://www.ifrs.org/

Versicherer sollten Chance zur Kommentierung erneut nutzen
Angesichts der Vielzahl verschiedener Produkte und lokaler Regelungen muss getestet werden, ob die geplanten Regelungen alle Fälle hinreichend berücksichtigen. „Daher kann man die gesamte Versicherungsbranche nur ermuntern zu überprüfen, ob die Änderungen auch wirklich alle Bedenken zum letzten IFRS-Entwurf aus Juli 2010 ausräumen, und dem IASB erneut eine Rückmeldung zu geben“, erklärt Andreas Schröder, Senior Consultant und IFRS-Experte von Towers Watson.

Eine wichtige Entwicklung bezieht sich auf die Ergebnisvolatilität: Im Dialog mit den Branchenvertretern hat das IASB entschieden, den Einfluss von Zinsschwankungen auf Versicherungsvertragsverbindlichkeiten nicht im Ergebnis, sondern in einer Eigenkapitalveränderung und damit im „Other Comprehensive Income“ (OCI) auszuweisen.

Modellrechnungen können Auswirkungen schon heute aufzeigen
Towers Watson arbeitet derzeit mit zahlreichen Kunden an IFRS-Testrechnungen für Leben- und Nicht-Lebensgeschäft mit dem Ziel, den Einfluss der wichtigsten Aspekte derzeit diskutierter IFRS 4-Varianten sowohl auf die Systeme als auch die resultierenden Herausforderungen in der Ergebnis-Kommunikation zu verstehen.

„Eine Auswirkungsanalyse kann dem Management einen wertvollen Überblick hinsichtlich möglicher Entscheidungen bei der IFRS-Anwendung verschaffen. Wir haben festgestellt, dass die OCI-Lösung auf der Passivseite im Zusammenspiel mit der unter IFRS 9 neu geplanten „Fair Value through OCI“-Kategorie für Vermögenswerte der Aktivseite für eine Reihe von Produkten und Märkten gut funktioniert.“

Dennoch sehen die Berater von Towers Watson Deutschland weitere offene Fragen: So sind zum Beispiel Accounting Mismatches weiterhin möglich, wenn der Einfluss von Zinsschwankungen der Passivseite verpflichtend im OCI, zugleich aber die zugrundeliegenden Vermögensschwankungen verpflichtend im Ergebnis erfasst werden müssten.

Berichtswesen unter Druck
Angesichts der jüngsten Entwicklungen bei IFRS und auch Solvency II ist von einer zunehmenden Divergenz der Berichtspflichten auszugehen.

„Financial und Regulatory Reporting stehen durch die aktuellen Veränderungen bei Solvency II und IFRS stark unter Druck”, so Schröder. „Auch wenn der endgültige IFRS-Standard für Versicherungsverträge noch aussteht, ist eine frühzeitige Vorbereitung enorm wichtig – gerade die Gesellschaften, die derzeit ihre Systeme für Solvency II vorbereiten, tun gut daran, die jüngsten IFRS-Entwicklungen zu berücksichtigen.“