Thomas Pogge: „Armut ist völlig vermeidbar“

Armut sei „völlig vermeidbar“ und die reichen Länder
seien „in das Elend der Armen zutiefst verstrickt“, so Thomas Pogge,
Professor für politische Philosophie. Er spricht auf dem Deutsche
Welle Global Media Forum.

Verantwortung für die Armut in Entwicklungsländern trage man
„durch unsere Teilnahme an globalen Märkten, durch unsere Beiträge zu
Klimawandel und Rohstofferschöpfung und durch den Beitrag unseres
Landes zur Formulierung und Durchsetzung ungerechter supranationaler
Spielregeln und Praktiken“, sagte Pogge in einem Interview der
Deutschen Welle.

Der Professor für politische Philosophie und internationale
Angelegenheiten an der Yale University in New Haven (USA) spricht am
Mittwoch, 27. Juni, beim Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn
über „Bildung und nachhaltige Entwicklung – Zwei Seiten einer
Medaille?“. Thema des internationalen Kongresses vom 25. bis 27. Juni
im World Conference Center Bonn: „Kultur. Bildung. Medien – Zukunft
lebenswert gestalten“.

Die Weltwirtschaft wird nach Pogges Ansicht „von den Reichen für
die Reichen strukturiert. Entwicklungshilfe lindert dann die
schlimmste dadurch entstehende Not.“ Der Wissenschaftler plädiert
dafür, „die Interessen der großen Mehrheit schon bei
Strukturentscheidungen zu berücksichtigen“. So werde gegenwärtig die
Entwicklung neuer Medikamente „durch patentgeschützte Aufpreise
belohnt, mit dem vorhersehbaren Ergebnis, dass nur wenige arme
Menschen durch Subventionen Zugang erhalten“.

Pogge verwies im DW-Interview auf den von ihm mitentwickelten
„Health Impact Fund“: „Viel besser wäre es, wenn Staaten gemeinsam
ein alternatives Belohnungsregime finanzieren würden.“ Zur Rolle der
Medien sagte Pogge: „Die Medien müssen sich auf ihre Verantwortung
besinnen, das Gewissen der Bürger zu sein oder wenigstens zu
informieren und anzuregen.“

Pogge hat zahlreiche Arbeiten zu Fragen der globalen Gerechtigkeit
veröffentlicht. Sein Buch „World Poverty and Human Rights“ gehört zu
den einflussreichsten und meistdiskutierten Büchern zur globalen
Gerechtigkeit.

Deutsche Welle Global Media Forum 2012

Das Deutsche Welle Global Media Forum 2012 steht unter der
Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V..
Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der
Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom
Auswärtigen Amt, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung,
der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des
Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn, DHL, dem
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
und der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.

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