taz-Kommentar von Klaus Hillenbrandüber die gescheiterten Zypern-Gespräche

Für einen gemeinsamen Staat ist eines
unverzichtbar: gegenseitiges Vertrauen. Die gescheiterten
Verhandlungen zwischen griechischen und türkischen Zyprern über die
Gründung eines Bundesstaats haben gezeigt, dass es genau daran
mangelt. Schon um den Verhandlungsgegenstand wurde ermüdend lange
gezankt: Tagelang feilschten beide Seiten über die exakten Grenzen
ihres jeweiligen Bundeslandes, um die Länge von Küstenlinien und die
Übergabe von D&ouml

taz-Kommentar von Felix Leeüber Sigmar Gabriels Kritik an Peking: China braucht Härte

Über Sigmar Gabriels diplomatisches Geschick lässt
sich streiten. Es ist nachvollziehbar, dass die chinesische Regierung
verärgert ist, wenn der deutsche Wirtschaftsminister nun
Übernahmegenehmigungen infrage stellt, die eigentlich in trockenen
Tüchern waren. Doch in der Substanz hat Gabriel völlig recht: Wer
China in dieser Phase zu nachgiebig gegenübertritt, wird im Spiel der
internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu den Verlierern gehören.

Pekin

taz-Kommentar von Georg Löwisch über die Festnahmen in der Cumhuriyet-Redaktion

Wir kommen in Deutschland gerne mal auf die
Pressefreiheit zu sprechen. Auf Symposien und in Leitartikeln wird
über sie nachgedacht. Ob sie nicht tangiert wird, wenn Behörden
mauern. Ob sie gefährdet ist, wenn immer weniger Rechercheure immer
mehr PR-Leuten gegenüberstehen. Ob sie nicht wackelt, die
Pressefreiheit, wenn ein Teil des Publikums den Medien pauschal die
Glaubwürdigkeit abspricht. Wichtige Fragen. Aber was Pressefreiheit
wirklich bedeutet, davon haben

taz-Kommentar von Malte Kreutzfeldtüber die Nicht-Einigung zu Ceta

Ceta ist beim EU-Handelsministerrat durchgefallen:
Das ist für die KritikerInnen des Freihandelsabkommens zwischen der
EU und Kanada eine gute Nachricht – auch wenn es damit nicht
endgültig vom Tisch ist, sondern am Ende vermutlich trotzdem kommt.
Doch durch ihre Weigerung, dem vorliegenden Abkommen zuzustimmen,
sorgen Belgien, Rumänien und Bulgarien dafür, dass noch einmal
nachgebessert werden muss.

Peinlich ist die vertagte Entscheidung hingegen für den deuts

ikr: Bilaterale Zusammenarbeit im Steuerbereich angepasst: Liechtenstein undÖsterreich vereinbaren Änderungen zum Abgeltungssteuerabkommen

Die liechtensteinische Botschafterin in Österreich
I.D. Maria Pia Kothbauer und der österreichische Finanzminister Hans
Jörg Schelling haben am 17. Oktober 2016 in Wien ein
Abänderungsprotokoll zum Abkommen zwischen Liechtenstein und
Österreich über die Zusammenarbeit in dem Bereich der Steuern
(Abgeltungssteuerabkommen) unterzeichnet.

Das Abgeltungssteuerabkommen ist seit dem 1. Januar 2014 in Kraft.
Auf dieser Grundlage wurden in der Vergangenheit unverst

ikr: Regierung genehmigt Doppelbesteuerungsabkommen mitÖsterreich

Die Regierung hat den Bericht und Antrag an den
Landtag für das Protokoll zur Abänderung des
Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) mit Österreich auf dem Gebiet der
Steuern vom Einkommen und vom Vermögen genehmigt. Das
Änderungsprotokoll enthält eine Anpassung des Wortlauts von Artikel
19 des DBA, welcher die Besteuerung von Mitarbeitern des öffentlichen
Diensts regelt. Des Weiteren wird der Titel, die Präambel sowie der
Artikel über das Verstä

taz-Kommentar von Dominic Johnsonüber die Unruhen in Äthiopien

Äthiopien ist immer ein Vorbild für Afrika gewesen.
Es war das einzige Land auf dem Kontinent, das sich Ende des 19.
Jahrhunderts dem Versuch der Eroberung durch eine europäische
Kolonialmacht militärisch erfolgreich entgegenstellte. Es blickt auf
eine mehrtausendjährige stolze Staatsgeschichte zurück. In den
letzten Jahrzehnten wies Äthiopien konstant die höchsten
Wachstumsraten Afrikas auf und stand wie kein anderes Land für den
Aufstieg vom H

taz-Kommentar von SVEN HANSENüber die Afghanistan-Geberkonferenz in Brüssel

Bei der Hilfe für Afghanistan geht es stets um
Milliarden, nicht Millionen. Auch am Dienstag in Brüssel bei der
elften internationalen Afghanistan-Konferenz seit 2001 war das nicht
anders. Viele Geberstaaten zahlen wider besseres Wissen, denn sie
stecken in einem Dilemma: Verweigert man Kabul wegen Korruption und
Misswirtschaft die Unterstützung, wird das dort mit westlicher Hilfe
installierte und ausgehaltene Regime zusammenbrechen. Die Folge: eine
Machtübernahme der T

taz-Kommentar von Silke Mertinsüber Gabriels Iran-Reise und seine Kanzlerqualitäten: Er kann–s nicht

Für Sigmar Gabriel hätte es am dritten Tag seiner
Iranreise nicht besser laufen können: Der iranische
Parlamentspräsident Ali Laridschani sagte seinen Termin mit dem
deutschen Wirtschaftsminister und SPD-Chef kurzfristig ab. Gabriels
kalkuliert kritische Äußerungen zu Menschenrechten sowie zuvor schon
zu Israel und Syrien hatten dem Hardliner offenbar nicht gefallen.
Diese vorhersehbare Reaktion kommt Gabriel so gelegen, dass er
Laridschani eigentlich eine S

taz-Kommentar von Rudolf Balmerüber Sarkozy in Bedrängnis

In Frankreich gibt es eine Redensart, die ganz
besonders für die Politik gilt: "Wer solche Freunde hat, braucht
keine Feinde." Damit kann sich Nicolas Sarkozy heute aber auch nicht
trösten. Ehemalige Mitarbeiter beginnen, in den Ermittlungen der
Justiz gegen den Expräsidenten auszupacken, weil sie nicht an seiner
Stelle büßen wollen. Andere gehen aus Rivalität von sich aus an die
Medienöffentlichkeit oder bringen gar ein Buch heraus wie sein
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