Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hält eine Umschuldung Griechenlands für unausweichlich. Es sei richtig gewesen, dem Land in der akuten Krise zu helfen, um deren Ausbreitung zu verhindern. "Sobald aber die anderen Länder außer Gefahr sind, müssen die griechischen Staatsschulden restrukturiert werden", sagte Issing im "Spiegel"-Gespräch. "Das kann durch einen Schuldenschnitt passieren oder
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, befürchtet erhebliche weltwirtschaftliche Folgen, sollte die Nuklearkatastrophe in Japan außer Kontrolle geraten. "Die Folgen könnten im Extremfall für Japan desaströs sein und erhebliche weltwirtschaftliche Bremsspuren hinterlassen", sagte Franz der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Die direkten Effekte auf die deutsche Wirtschaft seien zwar begrenzt, da deutsche Unternehmen nur gut ein Prozent all
Die Arbeitslosigkeit in Griechenland hat mit 14,2 Prozent im vierten Quartal 2010 ein Rekordniveau erreicht und ein großer Streik der Journalisten hat das Nachrichtenwesen des Landes lahm gelegt. "Der griechische Arbeitsmarkt wird von der Rezession schwer gebeutelt", sagte Nikos Magginas, Volkswirt bei der National Bank, am Donnerstag nach der Veröffentlichung der statistischen Daten. Gegenüber dem Sommer 2010 hat sich die Arbeitslosenquote um 1,8 Prozent erhöht un
Die japanische Währung Yen hat gegenüber dem US-Dollar ein 15-Jahres-Hoch erreicht und wird den Erwartungen von Analysten zufolge weiterhin steigen. Am Mittwoch mussten für einen Dollar lediglich etwas mehr als 80 Yen bezahlt werden, was knapp dem letzten Hoch im Jahr 1995 entspricht, als 79.95 Yen in einen Dollar umgetauscht wurden. Experten gehen davon aus, dass der Höhenflug der Währung mit der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom Freitag zusammenhängt. Nach Ans
Die Einrichtung des geplanten neuen Euro-Schutzschirms (ESM) kann die Bundesregierung nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe) teuer zu stehen kommen. Wie am Dienstag aus Koalitionskreisen verlautete, wird Deutschland womöglich bis zu 25 Milliarden Euro zum Eigenkapital des ESM beisteuern müssen. Insgesamt ist eine Grundkapitalsumme von 80 bis 100 Milliarden Euro im Gespräch. Sie ist notwendig, damit der Rettungsfonds von den großen Rati
Die US-Notenbank hält ihren Leitzins unverändert auf seinem historischen Tiefstand. Wie die Notenbank Federal Reserve (Fed) am Dienstag mitteilte, werde der Zinssatz weiterhin zwischen null und 0,25 Prozent liegen. Zudem signalisierte die Notenbank, dass man den Leitzins eine geraume Zeit auf dem außergewöhnlich niedrigen Niveau belassen werde. Überdies habe man beschlossen, die seit November laufenden Staatsanleihenkäufe von rund 600 Milliarden Dollar trotz des Wi
Die Aktienkurse vieler japanischer Unternehmen sind am Dienstag aufgrund der Erdbebenkatastrophe und der Probleme mit dem Atomkraftwerk Fukushima stark gesunken. Der die wichtigsten 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel zu Handelsbeginn zunächst um über 15 Prozent, erholte sich im Laufe des Handelstages allerdings teilweise wieder. Der Index liegt aber noch immer unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten. Am stärksten betroffen von den Kursstürzen waren Unte
Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält die Folgen des Erdbebens in Japan für beherrschbar in Hinblick auf die Weltwirtschaft. "Japan ist eine relativ geschlossene Volkswirtschaft, viel geschlossener als Deutschland oder China. … Deshalb sind die Folgen für die globale Konjunktur nicht so groß", sagte Bofinger der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Japan habe nur einen Anteil von 4,5 Prozent am Welthandel und die Exporte hätten nur ei
Die japanische Zentralbank, die Bank of Japan, will die Finanzmärkte des Landes mit großen Mengen Geld stabilisieren. Der Chef der Zentralbank, Masaaki Shirakawa, sagte am Sonntag nach einem wirtschaftspolitischen Treffen im Büro des Premiers, dass die Zentralbank am Montag damit beginnen wird, "große Mengen Geld" in die Finanzmärkte zu pumpen. Darüber hinaus sagte Shirakawa, die Zentralbank würde alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um sicher
In den Bundestagsfraktionen von Union und FDP gibt es scharfe Kritik an den Beschlüssen des EU-Gipfels zur Euro-Rettung. "Das Ergebnis liegt nahe an der Grenze zur Transferunion, die wir ablehnen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Michael Meister, der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Er stört sich vor allem daran, dass der künftige Euro-Rettungsmechanismus ESM auch Staatsanleihen von kriselnden Euro-Ländern aufkaufen darf.