WAZ: Unordentliches Ende
– Kommentar von Knut Pries

Das Ende kommt in Sicht, es sieht unordentlich aus.
Neun Jahre, nachdem die Nato in Afghanistan ihren größten
Auslandseinsatz startete, hat sie sich auf einen Rückzug verständigt,
den sie vornehm "Übergang" nennt. Das sieht nach einer Planmäßigkeit
aus, die das kriegsmüde Publikum zu Hause beruhigen soll, an die aber
im Bündnis selbst keiner so recht glaubt. Kanzlerin Merkel, ihr
Verteidigungsminister zu Guttenberg, Amerikaner und UN w

Neues Deutschland: Zum NATO-Gipfel

Es war fast wie immer bei NATO-Gipfeln: Am Anfang
verpasste Italiens Regierungschef Berlusconi die Eröffnungszeremonie,
am Ende feierte sich der Nordatlantik-Pakt als erfolgreichstes
Militärbündnis der Geschichte. In Lissabon kam wieder ein
»Meilenstein« hinzu. Wirklich? Die NATO versucht mit einem neuen
Strategischen Konzept, ihren Platz im 21. Jahrhundert zu bestimmen.
Natürlich darf man mit Blick auf Russland hoffen, dass der Kalte
Krieg endgültig zu

Lausitzer Rundschau: Allianz am Straucheln

Zum Nato-Gipfel in Lissabon

Sie hat es schwerer denn je, die nordatlantische
Verteidigungsgemeinschaft. Gegründet wurde sie mit einem klaren
Feindbild, dem von der Sowjetunion beherrschten Imperium. Aber seit
1990 hat es die Nato trotz vielfältiger Anstrengungen und vieler
neuer Mitglieder nicht vermocht, die Frage klar und eindeutig zu
beantworten, gegen wen sich dieses militärische Bündnis richten oder
vor wem es schützen soll. Auch deswegen stolperte die Allianz in den
Afghanistan-Einsatz

BERLINER MORGENPOST: Kommentar zum Nato-Gipfel

Terrorismus, Internet-Attacken, Piraterie: Die
globale Sicherheitslage hat sich in den vergangenen Jahren auf eine
Art verändert, die eine klassische Militärallianz schon als Zumutung
empfinden kann. Insbesondere seit dem 11.September 2001, als
der islamistische Terror mit den Todesflügen von New York und
Washington der westlichen Welt endgültig den Krieg erklärte. Es wird
also höchste Zeit, dass die Nato ihr noch aus dem Jahr 1999
stammendes stra

BERLINER MORGENPOST: Kommentar zu Irland und Euro

Noch ist nichts gerettet. Zwar haben sich die
Finanzmärkte erst einmal beruhigt, weil sich die Anzeichen mehren,
dass die Iren nun doch bereit sind, Hilfe anzunehmen. Doch
wahrscheinlich ist dies nur eine Atempause – bis entweder neue
Zweifel an der Situation des Inselstaates aufkommen oder auch einfach
das nächste Land ins Visier der Gläubiger rückt. Denn auch nach fast
einem Jahr Euro-Krise ist nicht eines der ihr zugrundeliegenden
Probleme gelöst. Schlimmer noch

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Sarkozy

Einst wirkte der Austausch des Premiers und
seiner Minister wie ein Befreiungsschlag. Doch diesmal wird sich die
Wirkung schnell verflüchtigen. Während Sarkozy weiter an Beliebtheit
einbüßen wird, geht der alte und neue Premier François Fillon als
eigentlicher Gewinner aus der Kabinettsumbildung hervor.

Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 – 7110
cvd@stn.zgs.de

Neues Deutschland: Suu Kyis Mut

Die Freudenfeste in Yangon sind verständlich.
Längst überfällig war die Freilassung Aung San Suu Kyis. Denn die von
Myanmars Militärs verfügte mehrfache Verlängerung ihres Hausarrestes
entbehrte vernünftiger rechtlicher Grundlagen. Ohnehin ließ sich
nicht verhindern, dass die Tochter des legendären
Unabhängigkeitsgenerals Aung San ihren Einfluss auf die Gesellschaft
im Vielvölkerstaat Myanmar ausübt. Trotz der Isolation strah

BERLINER MORGENPOST: Mehr Geld für den Aufschwung – Leitartikel

Es ist wie so häufig bei den Spitzentreffen der
Staatslenker dieser Welt: Am Ende gibt es ein Kommuniqué, und die
Regierungschefs feiern sich für die angeblich wegweisenden
Fortschritte. Das war beim Gipfel der 20 größten Industrie- und
Schwellenländer (G 20) in Seoul nicht anders. Im Unterschied zu den
vorangegangenen Zusammenkünften zeigt das Ergebnis aus Korea jedoch
zumindest eines: US-Präsident Barack Obama, sein chinesischer Kollege
Hu Jinta

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Westmächte beim Gipfel:

Am Anfang standen die G 6. Das war 1976. Ein
Jahr später wurde daraus durch den Beitritt Kanadas die G 7. 1998
erhöhte Russland auf G 8. Heute fahren 23 Staaten zum G 20-Gipfel.
Man sollte annehmen, dass das Ergebnis einer Konferenz um so stabiler
ist, je mehr Säulen es stützen. Tatsächlich ist es anders herum: Je
mehr Stimmen mitsingen, desto größer ist die Gefahr von Dissonanzen.
Um der Wahrheit gerecht zu werden, ist es aber weniger die große Zah

Neues Deutschland: zum G20-Gipfel in Seoul

Es ist noch gar nicht so lange her, da lief die
Weltkonjunktur auf immer gleiche Weise: Die US-Bürger kauften auf
Pump Unmengen an Waren aus Deutschland, Japan und zuletzt auch aus
China. Die Defizite der USA wurden durch Kredite der Überschussländer
gedeckt. Die Folge waren aber gewaltige monetäre Ungleichgewichte,
die mit zur Weltfinanzkrise beitrugen. Es ist eigentlich
offensichtlich, dass es so nicht weitergehen kann. Alle streben nach
Exportüberschüssen