WAZ: Das Wunder von Tunis
– Leitartikel von Gudrun Büscher

Was für eine Revolution! Ein arabisches Volk befreit
sich aus eigener Kraft von seinem Diktator. Das ist ebenso wunderbar
wie einmalig in der jüngeren Geschichte der Region. Und es waren
nicht irgendwelche bärtigen Islamisten, die in Tunis den "ewigen
Präsidenten" Ben Ali aus dem Land jagten. Es war eine junge
Generation, die oft gut ausgebildet, aber beruflich chancenlos, sich
dem korrupten Regime entgegenstellte. Es ist die Generation Facebook,
die hier Gesch

Westfalenpost: Westfalenpost(Hagen)Kommentar zu Tunesien

So schnell kann aus einem beliebten Urlaubsziel eine
Unruheregion werden. Für viele deutsche Touristen mag die vorzeitige
Rückkehr aus Tunesien ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein. Sie
haben hautnah miterlebt, dass die Krisen dieser Erde nicht fern sind.
Allzu verständlich, dass wir unser Augenmerk auf die Probleme in der
unmittelbaren Umgebung richten. Wir vergessen dabei nicht selten, ins
Ausland zu schauen. Wir täten gut daran, öfter über den Tellerrand

Mindener Tageblatt: Kommentar zu Tunesien /
Vielleicht nur der Anfang?

Eben noch preiswertes Urlaubsparadies, plötzlich
ein blutiges Drama aus Umsturz, Chaos und Gewalt. Die aus
europäischer Sicht wie aus heiterem Himmel über das scheinbar so
stabile Tunesien hereingebrochene Revolution verstört nicht nur
Tausende Touristen. Bei den europäischen Nachbarn ist man von der
eigenen Vorahnungslosigkeit mindestens so überrascht wie von der
unerwarteten Vehemenz des Ausbruchs, die den offenkundig morschen und
korrupten Machtapparat der

HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandpresse, Hamburger Abendblatt,zur Entwicklung in Tunesien

Der halsstarrige tunesische Autokrat Ben Ali hat
sich ins saudi-arabische Exil gerettet. In seiner Heimat und in den
arabischen Nachbarstaaten träumen die Menschen von Freiheit,
Demokratie und einem besseren Leben. In Tunesien hat eine neue Zeit
begonnen. Allerdings ist noch völlig unklar, was sie dem Land, seinen
Menschen, der Region und Europa bringen wird. Denn der Sturz des
Diktators war allenfalls ein erster kleiner Schritt. Seine
Gefolgsleute befinden sich nach wie vor im

Landeszeitung Lüneburg: Landeszeitung Lüneburg: ,,Der Westen muss genauer hinschauen“ — Interview mit der Russland-Experten Dr. Gabriele Krone-Schmalz, die mehr Offenheit und Vertrauen gegenüber Russland anmahnt.

Wie beurteilen Sie den Streit um das neue
Mediengesetz Ungarns, zumal Ungarn nun auch die
EU-Ratspräsidentschaft innehat?

Dr. Gabriele Krone-Schmalz: Ich frage mich, wie die Reaktionen
ausfallen würden, wenn es um Russland ginge. Sie würen vermutlich
heftiger und wären uns die eineoder andere Sondersendung wert.

Wird die EU von ihren Sanktionsmöglichkeiten Gebrauch machen,
solange Ungarn den Ratsvorsitz innehat?

Krone-Schmalz: Das weiß ich nat&uuml

Rheinische Post: Ende eines Potentaten

Tunesiens Machthaber Ben Ali hat sich aus dem
Staub gemacht, ist nach 23 Jahren Herrschaft wie ein Dieb durch die
Hintertür entwischt. Nach wochenlangen Demonstrationen, die sich
weder durch brutale Einschüchterung noch durch schöne Versprechungen
von mehr Freiheit und Wohlstand eindämmen ließen, muss er schließlich
begriffen haben: Das Spiel ist aus. Der Mann, der sich im Ausland als
westlich orientierter Reformer feiern ließ, stand im eigenen Volk
zul

WAZ: Ein Stück Gerechtigkeit
– Kommentar von Eva Arndt

Es scheint so, als habe die Justiz in Mailand nur
auf die Entscheidung des Verfassungsgerichts gewartet, um endlich
wieder Ermittlungen gegen Italiens Ministerpräsidenten Silvio
Berlusconi aufnehmen zu können. Kaum ist die Immunität gegen den
Premier aufgehoben, da wird gegen ihn in einer Sache ermittelt, die
auch jeden anderen italienischen Staatsbürger mit der Justiz
konfrontiert hätte: Amtsmissbrauch und Beihilfe zur Prostitution.
"Das Gesetz ist für

Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Tunesien/Nordafrika

Der Westen sieht in Nordafrika weg, weil
strategische Interessen im Spiel sind. Algerien und Libyen verfügen
über umfangreiche Öl- und Gasvorkommen. Ägypten wird gebraucht, um
den palästinensisch-israelischen Konflikt auf Sparflamme zu halten.
Und Tunesien soll als Bollwerk gegen den Islamismus dienen. Doch
mittlerweile macht ein Gemisch aus wachsender Perspektivlosigkeit,
umfassender Repression und verkrusteten Strukturen den gesamten
Maghreb zu einem Pulverfass.

Mittelbayerische Zeitung: Eine Schande für Italien

Das Gesetz bin ich: Ganz nach absolutistischem
Gusto kann Silvio Berlusconi in seinem Land schalten und walten, wie
es ihm gefällt. Gestern hat ihm das italienische Verfassungsgericht
Grenzen aufgezeigt. Zwar fehlte den Richtern der Mut, die "Lex
Berlusconi" in Fetzen zu zerreißen. Sie fällten ein Urteil, das Platz
für juristische Spielchen lässt – und darin ist der Medienmogul
Experte. So könnte er die Gerichtsverfahren so lange Verzögern, bis

Mittelbayerische Zeitung: Das Umdenken bleibt aus
Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung (Regensburg)zur Aufarbeitung derÖlkatastrophe im Golf von Mexiko

Der Bericht der Öl-Kommission könnte
vernichtender nicht sein: Eine Katastrophe wie im Golf von Mexiko
kann sich demnach jederzeit wiederholen. Aber noch viel schlimmer
ist: Der Mensch lernt nichts aus der Ölpest. Denn der Bericht kommt
zu einer Zeit, in der das Entsetzen über verseuchte Strände,
ölverschmierte Vögel und verendete Fische längst abgeklungen ist. Von
einem tiefgreifenden Umdenken kann keine Rede sein. Bei BP sprudelten
nur wenige Monate