Teuer und schlecht: Patienten lehnen Arzneimittelversorgung durch Pharma-Handelskonzerne ab / Deutscher Apothekertag 2010

Wenn Pharma-Handelskonzerne die
Arzneimittelversorgung übernehmen würden, würden Patienten negative
Folgen erwarten. Das zeigt eine Forsa-Umfrage mit mehr als 1.000
Erwachsenen im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände. Mehr als 80 Prozent der Bundesbürger sind der
Meinung, dass das Patientenwohl bei Pharma-Handelskonzernen nicht
mehr im Vordergrund stünde. Acht von zehn Befragten erwarten, dass in
einem weiter liberalisierten Markt Medikamente teurer würden. Mit
steigenden Zuzahlungen und einer eingeschränkten Arzneimittelauswahl
rechnen rund zwei Drittel der Bundesbürger. Ein Drittel der Patienten
ist der Meinung, dass sich die Qualität der Arzneimittelversorgung
verschlechtern würde, vor allem in ländlichen Gebieten. „Die Umfrage
zeigt deutlich: Die Patienten lehnen die Arzneimittelversorgung durch
Pharma-Handelskonzerne ab. Sie wollen das bestehende System der
Versorgung durch die Apotheken erhalten, weil sie damit gute
Erfahrungen gemacht haben“, so Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA
auf dem Deutschen Apothekertag.

Mit dem bestehenden System der Arzneimittelversorgung durch
Apotheken sind die Patienten sehr zufrieden: Im Durchschnitt würden
sie den Apotheken die Schulnote „gut“ geben (2,1). Noch besser
schneiden Apotheken bei Menschen über 60 Jahren ab, sie bewerten die
Apotheken mit 1,9. Besonders wichtig finden Patienten den
flächendeckenden Nacht- und Notdienst der Apotheken. Auch der
Botendienst wird hoch geschätzt und die flächendeckende Versorgung in
ländlichen Gebieten. Wichtig ist für acht von zehn Befragten, dass
sie in der Apotheke zu Risiken und Nebenwirkungen informiert und vor
gefälschten Arzneimitteln geschützt werden.

Sparen würden die Bundesbürger vor allem bei den Herstellern von
Medikamenten (44 Prozent), den Pharma-Handelskonzernen (26 Prozent)
und den Krankenkassen (18 Prozent). Bei Ärzten würden hingegen nur 1
Prozent, bei Apotheken 4 Prozent der Befragten den Rotstift ansetzen.

Die Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter
www.abda.de.

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