(Technische Wiederholung: Mittelstandskonjunktur: Normalisierung hat begonnen)

Auf Grund eines technischen Fehlers wurden die Zahlen nicht
korrekt umgesetzt (z.T. fehlten die Minuszeichen).

Es folgt die korrigierte Meldung:

– Erwartungen der Mittelständler und Lagebeurteilung rückläufig
– Mittelständisches Geschäftsklima immer noch knapp unter
Rekordniveau
– Erwartungen auch bei Großunternehmen schwächer, Lagebeurteilung
jedoch weiterhin im Aufwärtstrend
– Erste Entspannungssignale bei den Preiserwartungen

Das mittelständische Geschäftsklima, der wichtigste Indikator des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, hat sich im Mai zum dritten Mal in
Folge verschlechtert. Es fiel um 1,3 Zähler auf 26,7 Saldenpunkte.
Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage (-1,3 Zähler auf 37,4
Saldenpunkte) wie auch die Geschäftserwartungen an das kommende
Halbjahr (-1,3 Zähler auf 15,8 Saldenpunkte) trugen im gleichen
Ausmaß dazu bei. Gemäß der bekannten Daumenregel – drei
gleichgerichtete Veränderungen des Geschäftsklimas in Folge deuten
auf eine konjunkturelle Trendwende hin – ist damit der Boden für eine
Abkühlung bereitet.

Allerdings muss die Regel aus mehreren Gründen stark relativiert
werden: So war die erstmals auch von weniger günstigen Einschätzung
der Geschäftslage bewirkte Verschlechterung für sich genommen nur
marginal: Sie bewegte sich, wie schon die beiden ausschließlich
erwartungsgetriebenen Rückgänge in den Vormonaten, deutlich unterhalb
der Schwelle einer durchschnittlichen monatlichen Veränderung. Alle
drei Rückgänge zusammen führten das Geschäftsklima im Mai auf ein mit
dem November 2010 vergleichbares Niveau, das abgesehen vom
gegenwärtigen Aufschwung in keinem der früheren Konjunkturzyklen
erreicht werden konnte.

Im Unterschied zum Mittelstand schätzten die Großunternehmen ihre
aktuellen Geschäfte geringfügig besser ein als im April (+1,7 Zähler
auf 46,0 Saldenpunkte), während auch bei ihnen die
Geschäftserwartungen – im Vergleich zu den Mittelständlern sogar
etwas stärker – rückläufig waren (-2,2 Zähler auf 16,1 Saldenpunkte).

Die Unternehmen rechnen erstmals seit längerem mit etwas weniger
stark steigenden Absatzpreisen: Im Mittelstand fielen die
Preiserwartungen um 2,9 Zähler auf 17,9 Saldenpunkte und bei den
Großunternehmen sogar um 4,0 Zähler auf 16,0 Saldenpunkte. Angesichts
der zunehmenden Inflationssorgen ist dieses Entspannungssignal
willkommen, wenngleich das Niveau der Preiserwartungen im
längerfristigen Vergleich immer noch sehr hoch ist.

Wie schon im April zeigten sich die Beschäftigungspläne der Firmen
auch im Mai weniger dynamisch, obgleich die Rückgänge sich in engen
Grenzen hielten (Mittelstand: -1,3 Zähler auf 19,2 Saldenpunkte;
Großunternehmen: -0,3 Zähler auf 28,2 Saldenpunkte) und ihr Niveau
weiterhin als sehr expansiv einzuschätzen ist.

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: „Das Mai-Ergebnis
bestätigt die von uns erwartete konjunkturelle Normalisierung,
nachdem die deutsche Wirtschaft im 1. Quartal 2011 im
Vorjahresvergleich um rund 5 % und damit so stark wie noch nie im
wiedervereinigten Deutschland gewachsen ist. Als erstes großes
Industrieland hat Deutschland die Krisenlücke geschlossen. Dieses
hohe konjunkturelle Tempo kann nicht dauerhaft durchgehalten werden.
Im Hinblick auf eine mögliche konjunkturelle Ãœberhitzung – für die es
etwa in der Preisentwicklung erste Anzeichen gibt – ist diese
Normalisierung sogar wünschenswert. Sie geht zwangsläufig mit
Geschäftsklimarückgängen einher, die wir nun sehen. Auch wenn sich
das Quartalswachstum im weiteren Jahresverlauf merklich abflachen
dürfte, wird die Wirtschaftsaktivität deutlich aufwärts gerichtet
bleiben. Dies unterstreichen nicht zuletzt die immer noch sehr hohen
Niveaus von Geschäftsklima und Beschäftigungsplänen in allen
Sektoren. Daher gehen wir weiterhin von einem sehr starken Aufschwung
in Deutschland aus, der mindestens bis ins nächste Jahr trägt.“

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
„Research“ abrufbar.

Eine detaillierte Einschätzung hierzu sowie eine quantitative
Prognose des realen BIP-Wachstums veröffentlichen wir in Kürze in
unserem KfW-Investbarometer.

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de/medien