Taiwans Wirtschaft entwickele sich weiter trotz der politischen Pattsituation zwischen der regierenden Kuomintang und der oppositionellen Demokratischen Fortschrittspartei, ebenso seien zwischen regionalen Rivalen Fortschritte in den vergangenen zwei Jahren erzielt worden, meldete die United Daily News am 21. Juli.
Eine Gesamtanzahl von 1.592 Gesetzesentwürfen befinden sich derzeit in der Legislative zur Überprüfung, einschließlich eines Sonderstatus zum „Free Economic Pilot Zones“-Projekt, welches durch DPP-Gesetzgeber als eine Strategie für die Umwandlung Taiwans in eine Exportzone des chinesischen Festlandes angesehen wird.
Der Minister des National Development Council Kuan Chung-ming sagte, dass das anhaltende politische Gerangel einen Tribut von Taiwans Wirtschaft fordere. „Die Regierung ist nicht der Feind von Taiwans Oppositionsparteien. Die beiden Seiten sollten ihre Kommunikationskanäle öffnen und für das Gemeinwohl der Wirtschaft zusammenarbeiten.“
Manche Mitglieder der Opposition behaupten jedoch, dass dies unmöglich sei, da die Ineffizienz und soziale Ungerechtigkeit der Regierung eskaliere, das wiederum Reibungen erzeuge und die Türen für Kompromiss schließe.
Laut Chuang Yih-chyi, Dekan des College of Social Science der National Chengchi University, sei die Regierung, obwohl sie eine Palette an Reformmaßnahmen eingeführt habe, unfähig, diese zu implementieren und öffentliche Unterstützung zu gewinnen. „Das Misstrauen in die Regierung wächst, besonders unter den jungen Menschen mit zunehmenden Bedenken hinsichtlich Schlüsselfragen wie dem sich ausweitenden Wohlstandsgefälle.“
Chen Huan-yu, ein Administrator bei Taiwans PTT Bulletin Board Service, sagte, dass während das BIP anscheinend anwachse, die wirtschaftlichen Vorteile nicht von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt würden.
„Die steigende Produktion an den Offshore-Standorten der taiwanischen Unternehmen schafft den Muttergesellschaften gesündere Grundgeschäfte,“ sagte Chen. „Aber diese bedeuten nicht unbedingt gleichzeitig bessere Vorteile für lokale Mitarbeiter oder mehr Stellenangebote.“
Da sich die KMT und DPP über die Regierungspolitik streiten, befinden sich Japan, Singapur und Südkorea auf dem Weg der regionalen Integration auf dem Vormarsch, indem sie jeweils Freihandelsabkommen mit 15, 60 und 49 Staaten unterzeichnet haben. Im Vergleich dazu hat Taiwan acht abgeschlossen.
Wirtschaftsminister Chang Chia-juch sagte, dass Taiwan Festlandchinas Einfluss in einer stärkeren Beteiligung an der regionalen Integration anerkennen müsse. „Die ins Stocken geratene Überprüfung und Zustimmung des Dienstleistungshandelsabkommens zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße durch die Legislative lähmt die Verhandlungen über ein Warenhandelsabkommen mit Peking; es wirkt sich ebenso auf ähnliche Gespräche mit anderen Volkswirtschaften aus.“
In Bezug auf Changs Bemerkungen, sagte Kuan, dass eine Arbeit mit Festlandchina Taiwans Teilnahme in regionalen Handelsblöcken erhöhen werde, und zitierte die Beispiele des wirtschaftlichen Partnerschaftsabkommens mit Neuseeland und Singapur.
Chang und Kuan stimmen darin überein, dass Taiwan eine Balance zwischen wirtschaftlicher Abhängigkeit von Festlandchina und wirtschaftlicher Marginalisierung finden müsse, und fügte hinzu, dass während die Marktdiversifikation eine höchste Priorität für Taiwan sei, es sich nicht vom Markt zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße abwenden könne.
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