Die DEUTSCHE SPRACHWELT wendet sich gegen
laufende Bestrebungen, Deutsch als Amtssprache zu schwächen.
Anläßlich des Tags der deutschen Sprache am morgigen Samstag stellt
sich die Sprachzeitung der Forderung von Politikern entgegen,
Englisch als zweite Amtssprache in Deutschland zu verankern. In
Dresden und Düsseldorf etwa gebe es bereits erste Schritte dazu.
„Wenn wir die Alleinstellung der deutschen Sprache aufgeben,
fördern wir die Spaltung der Gesellschaft“, erklärte der
Chefredakteur der DEUTSCHEN SPRACHWELT, Thomas Paulwitz. Wer nämlich
mit Englisch überall durchkomme, könne auf das Erlernen der deutschen
Sprache verzichten. Das verhindere die Integration und führe zu einer
Parallelgesellschaft. Viele deutsche Universitäten flüchteten bereits
in Forschung und Lehre aus der deutschen Sprache. Es sei zu
befürchten, daß sich diese Entwicklung nun in den Verwaltungen
fortsetze. Daher sei es notwendiger denn je, die deutsche Sprache im
Grundgesetz zu verankern.
Hintergrund für die Forderung nach Englisch als zweiter
Amtssprache ist unter anderem die Einwanderung Tausender gut
ausgebildeter Syrer, die Englisch als Fremdsprache sprechen. So
fragte Berlins ehemalige Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU) am
25. Juli im „Tagesspiegel“, warum Englisch syrischen Flüchtlingen
nicht als Übergangssprache dienen könne, zum Beispiel im Arbeitsamt.
Alexander Graf Lambsdorff (FDP), Vizepräsident des
Europaparlaments, hatte bereits im Dezember 2014 in der „Welt“
vorgeschlagen, Englisch mittelfristig zur Amtssprache in Deutschland
zu erheben, um internationalen Fachkräften entgegenzukommen. Der
FDP-Bundesparteitag im Mai hatte dies in einem Beschluß „Für ein
weltoffenes Deutschland“ aufgegriffen und sich bereits ein
(d)englisches Motto gegeben („German Mut“). In mehreren deutschen
Städten haben in den vergangenen Monaten FDP-Fraktionen Anträge
gestellt, in denen es heißt: „In allen relevanten
Verwaltungsbereichen soll Englisch als ergänzende Verkehrssprache zum
Standard werden.“ In Düsseldorf wurde dieser Antrag bereits
angenommen. Auch der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP)
möchte in seiner Stadt Englisch durchsetzen.
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2015-09-11.shtml
Pressekontakt:
Thomas Paulwitz
Telefon 09131/480661
http://www.deutsche-sprachwelt.de
schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de