Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu den bevorstehenden Wahlen in Italien

Für die Italiener ist die anstehende Wahl einer
neuen Regierung und des Parlaments nur eines: frustrierend. Viele
Italiener setzen ihre Hoffnung auf die Fünf-Sterne-Bewegung. Sie
schätzen vor allem, dass diese sich weder links noch rechts verorten
will. Das beste Personal hätte der sozialdemokratische Partito
Democratico zu bieten. An Skurrilität nicht zu überbieten ist die
Wiederkehr des Silvio Berlusconi in der Forza Italia. Dass er wegen
Steuerhinterziehung verurteilt ist und bis Ende 2019 kein politisches
Amt innehaben darf – chi se ne frega, wen interessiert–s?
Bewahrheiten sich die Umfragen, wird Italien nach der Wahl vor einer
politischen Pattsituation stehen, weil keines der drei Lager die
nötige Regierungsmehrheit erreicht. Eine Art große Koalition stünde
auch Italien ins Haus. Dabei wäre eine Gentiloni-II-Regierung,
gestützt von Forza Italia, Partito Democratico und ein paar anderen
nicht das Schlimmste, was Italien und Europa passieren könnte.
Vielleicht wäre sie noch nicht mal das Male minore.

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