
QINGDAO/MANNHEIM. Timo Grünzinger und Pascal Blaumeiser studieren an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) im 5. Semester des Studiengangs Management und Unternehmensführung. Derzeit befinden sich die beiden „Weltenbummler“ über 8.000 Kilometer östlich der Kurpfalz zu einem Austauschsemester in der Millionenstadt Qingdao am Gelben Meer. Den Kontakt zur Qingdao University knüpfte Prof. Dr. Hans Rüdiger Kaufmann im Zuge seiner Funktion als Sprecher beim internationalen Kongress in Qingdao 2016. Dort hielt er auch mehrere Gastvorlesungen.
Studenten begeistert vom Leben, Studieren und der Gastfreundschaft in China
Die beiden Studenten zeigen sich auch begeistert über die Möglichkeiten, die ihnen dieses Auslandssemester eröffnet und schildern ihre Eindrücke wie folgt: „Unsere Reise ins Reich der Mitte, um dort ein Semester an der Qingdao Universität zu verbringen, war in erster Linie eine Entscheidung für unsere Zukunft. Landesgrenzen werden immer weiter geöffnet und Handelsbarrieren abgebaut, sodass von uns Absolventen immer mehr interkulturelle Kompetenzen gefordert werden. Bereits bei der Ankunft wurde uns klar, dass diese Reise mehr wird als nur ein normales Auslandssemester. Studenten und Dozenten gleichermaßen waren stets hilfsbereit und sehr interessiert an unserem deutschen Hintergrund und ebneten uns somit einen perfekten Start. Solch eine Herzlichkeit und Gastfreundschaft hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nie erleben dürfen. Einladung folgte auf Einladung, sodass wir bereits früh die Möglichkeit bekamen, über den rein universitären Tellerrand zu schauen“.
Timo & Pascal: „Atemberaubende Kultur und ein dynamischer, aufstrebender Wirtschaftsraum
Aufgrund Ihrer gemachten Erfahrungen raten Timo & Pascal ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen: „Wer sich für ein Auslandssemester in China entscheidet, entscheidet sich nicht nur für ein fremdes Land, sondern für Gastfreundlichkeit, eine atemberaubende Kultur und einen dynamischen, aufstrebenden Wirtschaftsraum. Wir wollen daher jeden anderen Studenten der HdWM motivieren, den Schritt in ein unbekanntes Land zu wagen“. Dem stimmt auch Prof. Kaufmann zu, der Leiter des Studiengangs Management und Unternehmensführung an der HdWM und Mitglied in mehreren internationalen wissenschaftlichen Institutionen ist.
Auch der Deutsch-Chinesische Öko-Park spielte beim Engagement von Prof. Kaufmann eine wichtige Rolle. „Der Sino-German Ecopark in Qingdao dient den Chinesen als Demonstrationsmodell mit weltweiter Ausstrahlung. Initiiert wurde das Projekt durch eine Initiative von Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvertretern, die vor einigen Jahren gestartet wurde“. Deutsche Firmen sind bereits seit Jahren vor Ort erfolgreich tätig, wodurch sich für die HdWM vielfältige Möglichkeiten der Forschung sowie Aus- und Weiterbildung ergeben. Prof. Kaufmann‘s Vorlesung an der Universität Qingdao betraf das Thema Interkultureller Wissenstransfer bei Deutsch-Chinesischen Kooperationen. Darüber hinaus hielt er auf Einladung des Dekans der Business School der Universität einen Vortrag zum Thema ‚Master of Business Athletes‘ vor der Chinesischen MBA Assoziation – mit Teilnehmern aus ganz China.
Dank an Dr. Zhao, Dr. Zyd und Prof. Kaufmann
Timo Grünzinger und Pascal Blaumeiser bedanken sich ganz herzlich bei all ihren Professoren und der Qingdao Universität für diese interkulturelle Erfahrung, die eine ausgezeichnete Basis für eine internationale Karriere darstellt: „Qingdao als hochentwickelte Küstenstadt repräsentiert in perfekter Weise die stetig wachsende Wirtschaftsmacht Chinas und somit zugleich deren Einfluss im globalen Weltgeschehen. Wir möchten uns bei allen Gastgebern für die Möglichkeit bedanken, dass wir ihr tolles Heimatland kennenlernen durften. Unser großer Dank gilt insbesondere unseren chinesischen Dozenten, Dr. Zhao sowie Dr. Zyd, als auch unserem Studiengangsleiter Prof. Kaufmann für die kontinuierliche Betreuung und den reibungslosen Ablauf. Ohne Sie wäre unser Aufenthalt nicht möglich gewesen“.
Prof. Sanchez Bengoa: Beziehungen zu China und anderen Kulturen kontinuierlich intensivieren
Prof. Dr. Sanchez Bengoa, Vize-Präsidentin der HdWM und zuständig für internationale Beziehungen, bestärkt die künftigen Entscheidungsträger in der Wirtschaft: „Erlebte Erfahrungen in unterschiedlichen Kulturen sind das größte Kapital unserer Management-Studenten. Um möglichst vielen unserer Studenten die Möglichkeit zu bieten, diesen Erfahrungsschatz zu heben, werden wir unsere Beziehungen zu China und anderen Kulturen kontinuierlich intensivieren“.
Wolfgang Dittmann und Prof. Nagy: Internationaler Austausch von immer größerem Wert
Der Geschäftsführer der unternehmensnahen HdWM, Wolfgang Dittmann, sagt: „Die Metropolen in China, so auch Qingdao, entwickeln sich zu wesentlichen Faktoren für den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas zur globalen Wirtschaftsmacht. Der wissenschaftliche Austausch und eine wachsende Zusammenarbeit mit Institutionen in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region sind in China sehr wichtig. Austauschsemester von Studierenden der HdWM sind von großem Nutzen für die Studierenden wie auch für die internationale Strahlkraft der HdWM“. Der Präsident der Management-Hochschule, Prof. Dr. Michael Nagy, ist sich sicher, dass „neben dem Wissenstransfers auch die interkulturelle Kompetenz, die sich die Studierenden während ihres Auslandsaufenthaltes erwerben und aneignen, von großem Wert im späteren Berufsleben ist“.
Mannheim pflegt offizielle Städtepartnerstadt mit Qingdao
Qingdao ist die einzige Stadt in China, wo deutsche Spuren auch heute noch deutlich zu erkennen sind. Kirchen und zahlreiche öffentliche Gebäude stammen aus der Kolonialzeit vor über hundert Jahren, in der sich die deutsche Architektur entwickeln konnte. Sie sind markante Bestandteile des Stadtbildes und prägen Qingdao architektonisch bis heute.
Die Stadt Mannheim hat sich von der Historie der Metropole in der Provinz Shandong einnehmen lassen und strebte 2014 eine offizielle Partnerschaft an. Damals beteiligte sich die Stadt Mannheim an der Internationalen Gartenbauausstellung Qingdao, in dessen Rahmen beide Städte festlegten, dass binnen zweier Jahre, also im Jahr 2016, die politischen Voraussetzungen für die Städtepartnerschaft geschaffen sein sollten. Und so kam es auch. Mannheim war so die erste deutsche Stadt, die eine von der chinesischen Zentralregierung genehmigte Städtepartnerschaft eingegangen ist und pflegt.