Nach zustimmenden Signalen aus der Bundesregierung erhält die französische Finanzministerin Christine Lagarde in Deutschland auch Unterstützung aus der Opposition für eine Kandidatur als Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF). „Frau Lagarde ist eine bessere Kandidatin als es die Unterstützung durch Kanzlerin Merkel vermuten lässt“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). Aus europäischer Sicht sei Lagarde die wahrscheinlich beste Kandidatin. Trittin verwies in diesem Zusammenhang aber auf Konflikte Lagardes mit der Bundesregierung in der Vergangenheit. Zu Recht habe Lagarde eine Förderung der Binnennachfrage in Deutschland angemahnt. Auch in der Euro-Krise habe sich Lagarde mit der Forderung nach einem Rettungsschirm erst gegen deutschen Widerstand durchsetzen müssen. Trittin hält es wegen des derzeit starken IWF-Engagements in Europa für richtig, dass die Europäer sich nun noch einmal um die Führung des Fonds bemühen. „Spätestens beim nächsten Mal“ aber müssten die Schwellenländer zum Zug kommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Lagarde am Samstag als „ausgezeichnete Persönlichkeit“ bezeichnet, aber offen gelassen, ob sie deren Kandidatur unterstützt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) versicherte, Lagarde sei „in der Sache und als Person hervorragend geeignet“.
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