Im Bewerbungsgespräch geht es darum, ein klares Bild von sich zu vermitteln. Das Gegenüber will wissen: Wer ist der Bewerber? Passt er in unser Unternehmen? Wie kann er zu unserem Erfolg beitragen und wir zu seinem? Wer sich verzettelt, verliert.
Ein einfaches Tool aus dem Storytelling hilft, sich der eigenen Geschichte spielerisch zu nähern. 12 Archetypen stehen zur Auswahl. Bin ich Unschuldiger, Weiser oder Entdecker? Rebell, Zauberer oder Held? Liebender, Narr oder Jedermann? Betreuer, Herrscher oder Schöpfer? Bitte wählen!
„Storytelling bedeutet zu fokussieren“, sagt Thomas Pyczak, Autor und Storyteller. „Wenn ich mein Leben entlang eines Archetypen erzähle, dann mache ich es meinem Gegenüber leicht. Ich arbeite wie ein Filmregisseur oder ein Romanautor. Erzähle von mir zum Beispiel als Rebell, der immer wieder Grenzen überwindet: ?Ich bin radikal, ich will die Welt verändern. Auch bei Ihnen.– Dazu ein Schuss Jedermann: ?Zugleich bin ich bodenständig und zupackend, ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.– Wer sich archetypisch vorstellt, bringt das Bewerbungsgespräch gleich auf ein anderes Level, verliert keine Zeit mit Nebensächlichkeiten.“
Dabei geht es nicht darum, sich eine beliebige Identität zu erfinden. Wer mit Archetypen arbeitet, fühlt sich schnell zu einem oder einer kleinen Auswahl hingezogen. Man spürt die Nähe. So beschreibt es schon der Psychologe und Psychiater Carl Gustav Jung, der die Archetypen 1934 entdeckt hat. Er sieht sie als Muster die alle Menschen durch die Jahrtausende verbinden, vom Wall Street Banker zum Inuit, vom Unternehmen zum Bewerber.