Ein Jahr nach ihrem Amtsantritt verharrt die
Regierung Merkel/Westerwelle im Stimmungstief. Laut
stern-RTL-Wahltrend wollen derzeit nur 35 Prozent der Wähler für die
schwarz-gelbe Koalition stimmen – 30 Prozent für die Union, ein Punkt
weniger als in der Vorwoche, und 5 Prozent für die FDP, ein Punkt
mehr als in der Woche zuvor. 47 Prozent würden sich wie in der
Vorwoche für Grün-Rot entscheiden: 23 Prozent für die SPD und 24
Prozent für die Grünen, die damit in der vierten Woche in Folge die
Sozialdemokraten übertrumpfen. Bei der Linken wollen weiter 11
Prozent der Wähler ihr Kreuzchen machen. Auf „sonstige Parteien“
entfallen 7 Prozent der Stimmen.
Grüne und SPD hätten bei diesem Wahlergebnis eine knappe absolute
Mehrheit im Parlament, wobei die Grünen sogar den Kanzler stellen
könnten. Insgesamt haben die drei Oppositionsparteien SPD, Grüne und
Linke mit zusammen 58 Prozent sogar einen Vorsprung von 23 Punkten
vor den Regierungsparteien.
Forsa-Chef Manfred Güllner wies im Gespräch mit dem stern darauf
hin, dass auch die Regierung Schröder/Fischer nach ihrem ersten Jahr
in den Umfragen auf zusammen nur noch 36 Prozent abgestürzt sei. Sie
habe sich erholt, als die SPD ihren Modernisierungskurs begann. Neu
sei allerdings, dass die kleinere Regierungspartei derart dramatisch
absackt. Güllner: „Viele FDP-Wähler wurden doppelt enttäuscht: Sie
gingen von der Union zur FDP, jetzt wenden sie sich auch von dieser
Partei frustriert ab. Dadurch leidet das gesamte bürgerliche Lager.“
Die wirtschaftliche Entwicklung schätzen die Deutschen wieder
deutlich positiver ein. Zum ersten Mal in diesem Jahr sind mehr
Menschen optimistisch als pessimistisch gestimmt: 36 Prozent sagen in
der aktuellen stern-RTL-Umfrage, es werde wirtschaftlich bergauf
gehen, nur noch 31 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. In der
Woche zuvor hatten nur 33 Prozent mit einer Verbesserung der Lage
gerechnet, 35 Prozent befürchteten einen Konjunkturrückschlag.
Datenbasis: 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 18.
bis 22. Oktober 2010, statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5
Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL,
Quelle: stern-RTL-Wahltrend
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