Das Ansehen von Union und FDP ist bei den
Bundesbürgern auf ein neues Rekordtief gefallen. Im wöchentlichen
stern-RTL-Wahltrend kommen beide gemeinsam nur noch auf 33 Prozent –
es ist der niedrigste Wert, den Union und FDP zusammen je im
stern-RTL-Wahltrend erzielten. Für CDU/CSU würden sich 29 Prozent der
Wähler entscheiden, 2 Punkte weniger als in der Vorwoche. Die FDP
rutscht um einen Punkt unter die Fünf-Prozent-Marke, mit nur noch 4
Prozent müsste sie um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Die
Grünen dagegen setzen ihren Höhenflug unvermindert fort. Sie gewinnen
erneut einen Punkt hinzu und erreichen mit 25 Prozent einen neuen
Höchstwert. Sie trennen gerade noch 4 Punkte von CDU/CSU. Zum zweiten
Mal in der Geschichte steht die Partei vor der SPD, die bei 23
Prozent stagniert und nun schon 2 Punkte hinter den Grünen liegt. Die
Linke verbessert sich um 2 Punkte auf 12 Prozent. Für „sonstige
Parteien“ würden sich 7 Prozent der Wähler entscheiden.
Mit zusammen 48 Prozent haben Grüne und SPD einen
15-Punkte-Vorsprung vor Union und FDP. Eine grün-rote Bundesregierung
hätte damit im Parlament die absolute Mehrheit der Stimmen. Alle drei
Oppositionsparteien liegen mit gemeinsam 60 Prozent sogar 27 Punkte
vor dem Regierungslager.
Fosa-Chef Manfred Güllner sagte dem stern, mittlerweile würden
auch Wähler aus dem „bürgerlichen“ Lager zu den Grünen wandern.
Güllner: „Es sind Leute aus der Mitte, die einen Rechtsruck der Union
ablehnen. Die FDP ist für sie keine Alternative mehr. Und die Grünen
haben ja auch bürgerliche Wurzeln.“ Auch der parteiinterne Zwist um
die Rolle des Islam würde der Union schaden. Die Proteste in
Stuttgart hätten zudem viele Bürger in ihrem Gefühl bestärkt, dass
sich die Politik zu wenig um die Menschen kümmert. Auf die Frage,
weshalb die Regierung nicht vom wirtschaftlichen Aufschwung
profitierte, sagte der Forsa-Chef dem stern: „Weil er für die meisten
Leute kaum spürbar ist. Die Realeinkommen sind jahrelang gesunken,
jetzt gibt–s brutto etwas mehr, das ändert für die Menschen nicht
viel.“
Datenbasis: 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 4.
bis 8. Oktober 2010, statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5
Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL,
Quelle: stern-RTL-Wahltrend
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