Steinbach: Deutsche stehen fest an der Seite der Opfer von Vertreibung

Eigene Erfahrung mit Deportationen und Massakern
sensibilisiert für ähnliche Schicksale

Am 31. Juli 1945 – drei Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges –
wurden unzählige Deutsche in der tschechoslowakischen Stadt Aussig
Opfer eines Massakers. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Erika Steinbach:

„Die Vertreibung der Deutschen nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges ist die bis heute größte Vertreibung einer Volksgruppe
im Zeitraum der modernen Geschichte. Ein Viertel aller Deutschen sind
Vertriebene oder ihre Nachfahren. Auf diese Weise ist die Vertreibung
elementarer Teil unserer deutschen Identität geworden. Dies ist einer
der Gründe dafür, dass es heute in Deutschland viel Mitgefühl und
Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge gibt. Es ist selbstverständlich,
dass wir fest an der Seite der Opfer von Vertreibungen stehen.

So denken wir in diesen Tagen an den Beginn der humanitären
Katastrophe im Sindschar-Gebiet der Provinz Ninive im Nordirak vor
einem Jahr. Die dort lebende religiöse Minderheit der Jesiden wurde
im Sommer vergangenen Jahres durch die Terrormiliz des –Islamischen
Staates– (IS) gnadenlos verfolgt. Die Männer wurden ermordet, die
Frauen und Kinder zu Tausenden verschleppt und versklavt. Noch immer
befinden sich viele von ihnen in den Fängen des IS.

Deutschland engagiert sich als einer der größten internationalen
Geber für die Vertriebenen und Flüchtlinge im Irak im Bereich der
humanitären Hilfe und der strukturbildenden Übergangshilfe. Wir
stehen fest an der Seite der religiösen Minderheiten und der Opfer
von Flucht und Vertreibung.

Zu den fürchterlichsten Erfahrungen, die Deutsche selbst mit
Verfolgung und Vertreibung gemacht haben, gehört das Massaker von
Aussig, dem heutigen Usti nad Labem, das sich nun zum 70. Mal jährt.
Dort ging damals ein wütender Mob mit großer Brutalität gegen die
noch im Ort lebende deutsche Bevölkerung vor. Unzählige Opfer waren
zu beklagen, unter ihnen Kinder und sogar Säuglinge.

Beim Massaker von Aussig handelte es sich wissenschaftlicher
Forschung zufolge nicht um spontane Übergriffe aufgebrachter
Menschen, sondern um eine gezielte Aktion zur Legitimierung der
weiteren Deportation der Deutschen.“

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