Die Firmen- und Privatinsolvenzen in Deutschland
sind im Juli 2012 angestiegen.Im Juli 2012 wurden nach Angaben der
Wirtschaftsauskunftei Bürgel 2.598 Firmeninsolvenzanträge gemeldet.
Damit stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum
Vorjahresmonat um 2,8 Prozent. Die Zahl der Privatinsolvenzen ist im
Vergleich zum Juli 2011 um 2,4 Prozent angestiegen. Im Juli 2012
meldeten 11.438 Bundesbürger Insolvenz an. Dies sind die zentralen
Ergebnisse des aktuellen Bürgel Insolvenz Index (Stand: 12.10.2012)
für den Juli 2012.
„Die sich abschwächende Konjunktur lässt die Insolvenzzahlen in
Deutschland aktuell wieder ansteigen“, kommentiert Bürgel
Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuelle Situation. Bei den
Firmeninsolvenzen stehen absolut gesehen die Bundesländer
Nordrhein-Westfalen (966), Bayern (281), Niedersachsen (199)und
Baden-Württemberg (195)an der Spitze der Insolvenzstatistik.
In der relativen Betrachtung – Insolvenzanträge je 100.000
Unternehmen in den Bundesländern – gab es die meisten Insolvenzen
ebenfalls in Nordrhein-Westfalen(145 Anträge je 100.000 Unternehmen).
Es folgen Bremen (140 Insolvenzanträge je 100.000 Firmen), das
Saarland (103) und Sachsen (101). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 82
Firmeninsolvenzen je 100.000 Unternehmen. Baden-Württemberg (44
Insolvenzen je 100.000 Unternehmen), Bayern (49) und Rheinland-Pfalz
(57) meldeten im Juli 2012 die wenigsten Firmenpleiten.
Acht Bundesländer verzeichnen im Berichtsmonat Juli sinkende
Firmeninsolvenzzahlen. Den stärksten Rückgang im Juli 2012 gab es in
Berlin (minus 17,8 Prozent). Deutlich weniger Insolvenzanträge
meldeten zudem die Bundesländer Sachsen-Anhalt (minus 17,4 Prozent),
Mecklenburg-Vorpommern (minus 12,8 Prozent) und Rheinland-Pfalz
(minus 7,2 Prozent).
Den bundesweit stärksten Anstieg mit 60,9 Prozent mehr
Firmenpleiten verzeichnet das Saarland. Zudem stiegen die Insolvenzen
in den Bundesländern Thüringen (plus 51,4 Prozent),
Schleswig-Holstein (plus 23,3 Prozent), Baden-Württemberg (plus 21,9
Prozent), Hamburg (plus 19,6 Prozent), Hessen (plus 17,7 Prozent) und
Sachsen (plus 13,6 Prozent) zweistellig an.
„Die Wirtschaft in Deutschland schwächt sich aktuell weiter ab.
Daher gehen wir in der zweiten Jahreshälfte von weiter steigenden
Firmeninsolvenzen aus“, so Dr. Sellin. Für das Gesamtjahr 2012
rechnet Bürgel mit bis zu 31.000 Firmeninsolvenzen in Deutschland.
Im Juli 2012 wurden 11.438 Bundesbürger zahlungsunfähig. Im Vergleich
zum Vorjahresmonat ist dies ein Anstieg um 2,4 Prozent. Absolut
gesehen gab es in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (2.556
Privatinsolvenzen), Niedersachen (1.524) und Bayern (1.258) die
meisten Anträge bei den Verbraucherinsolvenzen.
In Bezug auf die Einwohnerzahl – Privatinsolvenzen je 1 Million
Einwohner – steht Bremen mit 298 Insolvenzen je 1 Million Einwohner
an der Spitze der Insolvenzstatistik. Es folgen Niedersachsen (192
Privatinsolvenzen je 1 Million Einwohner), Schleswig-Holstein (189)
und das Saarland (188).
Der Bundesdurchschnitt liegt im Juli 2012 bei 140
Privatinsolvenzen je 1 Million Einwohner.
Am wenigsten Privatinsolvenzen gab es in Bayern (101 Insolvenzen
je 1 Million Einwohner) und in Baden-Württemberg (107). Die
prozentuale Veränderung bei den Privatinsolvenzen im Juli 2012 im
Vergleich zum Vorjahresmonat schwankt zwischen einem Rückgang von 9,3
Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und einem Anstieg von 34,9 Prozent
in Bremen. Deutliche Anstiege verzeichnen ebenfalls die Bundesländer
Saarland (plus 11,6 Prozent), Thüringen (plus 11,2 Prozent) und
Sachsen (plus 10 Prozent). Hauptursachen für die Privatinsolvenz sind
weiterhin Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen,
gescheiterte Selbstständigkeit, gescheiterte Immobilienfinanzierung,
Trennung und Scheidung. Für das Jahr 2012 geht die
Wirtschaftsauskunftei Bürgel aktuell von 135.000 bis 137.000 Fällen
bei den Privatinsolvenzen aus. Die vollständigen Insolvenzstatistiken
finden Sie auf unserer Homepage unter www.buergel.de.
Firmeninsolvenzen: www.buergel.de/insolvenz-index/firmen.html
Privatinsolvenzen: www.buergel.de/insolvenz-index/privatpersonen.html
Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 – 582
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