Breite Front gegen Spielmanipulation.
Staatssekretär Schröder kündigt weitergehende Maßnahmen an. Zehn
Jahre nach dem Fall Hoyzer sind Spielmanipulation immer noch kein
Straftatbestand. Kritik am Sportwetten-Lizenzierungsverfahren
Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft haben sich klar für
ein hartes Vorgehen gegen jede Art von Spielmanipulation
ausgesprochen. Auf dem vom Deutschen Sportwettenverband (DSWV)
organisierten Symposium „Kampf gegen Spielmanipulation“ kündigte der
Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Ole
Schröder, an, weitergehende strafrechtliche Regelungen im Kampf gegen
Spielmanipulation zu schaffen.
Bei seiner Eröffnungsrede im Berliner Magnus-Haus sagte Schröder:
„Nur ein Strafrecht, das die Manipulatoren auf dem Spielfeld als
Täter erfasst, kann Spielmanipulationen im Sport effizient
bekämpfen.“
Kritik an der nationalen Gesetzgebung gab es von Sportradar-Chef
Carsten Koerl: „Seit dem Fall Hoyzer ist nicht genug geschehen. Es
war ein verlorenes Jahrzehnt. Warum ist Spielmanipulation immer noch
kein Straftatbestand?“
Forderungen nach einer Einschränkung bestimmter Wettangebote
erteilte DSWV-Präsident Mathias Dahms eine klare Absage. „Der
Sportwettenmarkt ist international. Wenn wir bestimmte Wetten nicht
anbieten, können wir sie auch nicht überwachen.“
Adrian Fiedler, Sprecher von Transparency International
Deutschland, sieht die Sportverbände gefordert: „Gesetz ist gut,
Prävention ist besser. Spielmanipulation verschwindet nicht allein
durch ein Blatt Papier, sondern durch Veränderung innerhalb des
Sports.“ Ex-Fußballprofi Günter Kaltenbrunner, Präsident des Vereins
Play Fair Code, fügte hinzu: „Ohne Glaubwürdigkeit ist der Sport auf
der Verliererstraße.“
Sportwetten-Regulierungsverfahren in der Kritik
Als Grundvorraussetzung für einen wirksamen Kampf gegen
Spielmanipulation wurde ein regulierter Sportwettenmarkt als
unerlässlich angesehen. Alle Diskussionsteilnehmer sehen
diesbezüglich den jetzigen Glücksspielstaatsvertrag als unzureichend
an.
Justiziarin Christina Gassner von der Deutschen Fußball Liga
sagte: „Obwohl der Glücksspieländerungsstaatsvertrag seit über drei
Jahren in Kraft ist, sind die Länder anscheinend nicht in der Lage,
den Glücksspielmarkt klar und kohärent zu organisieren. Jeder kann
Sportwetten anbieten, aber keiner kontrolliert es. Der Ball liegt
jetzt bei den Ländern.“
Die Art des Lizenzierungsverfahrens kritisiert Heinz-Georg
Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen: „Die zahlenmäßige
Beschränkung der Sportwettenkonzessionen war falsch. Notwendig ist
ein qualitatives Verfahren, welches allen Teilnehmern, die die
qualitativen Vorgaben der Regulierungsbehörden erfüllen, die
Marktteilnahme ermöglicht.“
Der hessische Innenminister Peter Beuth hatte in der „Frankfurter
Allgemeinen Zeitung“ zuvor angekündigt, sich für eine Änderung des
Glücksspielstaatsvertrages einzusetzen.
Sportrechtler Martin Nolte stellte schließlich fest: „Das
Konzessionsmodell bei Sportwetten nach dem jüngsten
Glücksspielstaatsvertrag ist gescheitert und durch ein bewährtes
Verbot mit Genehmigungsvorbehalt zu ersetzen.“
Ãœber den Deutschen Sportwettenverband
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wurde im Jahr 2014 von den
führenden deutschen und europäischen Sportwetten-Anbietern in Berlin
gegründet. Mit Sitz im Haus der Bundespressekonferenz versteht sich
der DSWV als öffentlicher Ansprechpartner, insbesondere für Politik,
Sport und Medien.
Alle Mitgliedsunternehmen befinden sich in der letzten Runde des
bundesweiten Sportwetten-Konzessionsverfahrens, das vom Bundesland
Hessen durchgeführt wird.
Damit sind alle Mitglieder des DSWV einer umfangreichen
behördlichen Zuverlässigkeitsprüfung unterzogen worden und zahlen
Steuern in Deutschland. Die meisten Mitglieder sind auch als
Sponsoren im Profisport aktiv.
Pressekontakt:
Deutscher Sportwettenverband e.V.
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