Die Bundeswehr hat bei einem Zwischenfall in Taloqan am 18. Mai nicht einen, sondern drei Demonstranten erschossen. Dies geht nach Informationen des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“ aus einem Untersuchungsbericht der Vereinten Nationen hervor. Zunächst hatte die Bundeswehr behauptet, es gebe keine Erkenntnisse, dass deutsche Soldaten jemanden tödlich verwundet hätten. Dann wurde ein Toter für möglich gehalten. Nun seien es offenbar drei, so „Der Spiegel“. Nach einer nächtlichen Attacke amerikanischer Spezialeinheiten eskalierte eine Trauerfeier für die vier afghanischen Opfer zu einem Angriff auf das deutsche Außenlager in Taloqan. Einige Demonstranten warfen Molotow-Cocktails und Handgranaten. Nach dem Bericht der UNO wurden dabei vier afghanische Sicherheitskräfte und zwei deutsche Soldaten verletzt. Die Deutschen hätten erst mit Signalpistolen geschossen, dann Warnschüsse abgegeben. Schließlich hätten sie auf die Demonstranten gezielt. Der UNO-Bericht nennt ihr Verhalten „angemessen“. Weiter hieß es, zur gleichen Schlussfolgerung komme auch ein deutscher Untersuchungsbericht, den das Verteidigungsministerium seit gut einer Woche unter Verschluss halte, genauso die Bilder der Ãœberwachungskameras.
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