Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, hält die jüngste Häufung von Plagiatsfällen bei der FDP für eine Konsequenz der oft einseitigen Karriere-Orientierung in der Partei. „Dass sich die Plagiatsfälle bei der FDP so häufen, hat Gründe, die im Karrieremodell von FDP-Abgeordneten zu suchen sind“, sagt er der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Es geht darum, den Doktortitel auf der Visitenkarte und dem Wahlplakat zu haben und auf diese Weise Kompetenz, Bürgerlichkeit und Renommee zu suggerieren. Jung, ehrgeizig, karriereorientiert, Doktortitel – das finden Sie ganz massiert bei der FDP. Der Doktor ist der Adelstitel für Bürgerliche – so wird er leider Gottes wahrgenommen.“ Dabei sei mancher „in der Versuchung, noch etwas nachzuhelfen“. In den letzten Wochen waren den FDP-Europaabgeordneten Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis die Doktortitel aberkannt worden. Die Dissertation von FDP-Beraterin Margarita Mathiopoulos wird erneut überprüft. So viele Fälle seien in einer so kleinen Partei „kein Zufall. Das ist eine Serie“, so Wiefelspütz, der selbst promoviert und einen Lehrauftrag an der Universität Düsseldorf hat.
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