Angesichts der wachsenden Flüchtlingswelle aus Tunesien fordern Politiker der Opposition, afrikanische Migranten auch in Deutschland aufzunehmen. SPD-Innenexperte Sebastian Edathy sagte in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass die Asylbewerberzahlen dramatisch gesunken seien. Die Aufnahme eines bestimmten Kontingents sei daher verkraftbar. „Wir brauchen dringend eine europäische Quotenregelung, die anerkannte Flüchtlinge am Maßstab der Bevölkerungszahl und der bisherigen Flüchtlingsaufnahme auf die 27 EU-Länder verteilt“, so Edathy. Auch Grünen-Parteichef Cem Özdemir zeigte sich offen für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Nordafrika. „Der Norden darf den Süden dabei nicht alleine lassen“, erklärte Özdemir. CSU-Politiker Hans-Peter Uhl hingegen sagte in der „Passauer Neuen Presse“, dass die EU-Grenzschutzagentur Frontex mehr Zuständigkeiten und mehr Personal brauche, um Flüchtlingsströme abwehren zu können. Hintergrund der Diskussion ist der derzeitige Flüchtlingsstrom aus Tunesien auf die kleine italienische Insel Lampedusa. Seit Mitte Januar sind knapp 5.300 Flüchtlinge auf der Insel angekommen. Etwa die Hälfte von ihnen wurde inzwischen auf andere Lager in Italien verteilt.
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