Solidarisch bis zum Untergang? Gastbeitrag zum deutsch-griechischen Fall von Prof. Dr. Spiridon Paraskewopoulos

Düsseldorf, 5. Dezember 2013. „Welche Solidarität wollen Samaras und Venizelos noch haben?“, fragt Spiridon Paraskewopoulos in seinem Gastbeitrag. Aus seiner Sicht hat Griechenland – EU-Mitglied seit 1981 – die europäische Solidarität in Form von finanziellen Subventionen „intensiv genossen“. Das meiste dieser Gelder sei von den Politikern verschwendet worden. Zudem könnten Auslandskredite nicht zurückgezahlt werden. Der griechische Staat und die griechischen Bürger: zahlungsunfähig.

Kreditgeber als Hauptschuldige am Pranger

Am „Schändlichsten“ empfindet der aus Traganon stammende Wirtschaftswissenschaftler, dass die griechischen Politiker angesichts der von ihnen verursachten Griechenlandkrise von sich ablenken und mit dem Finger auf die Geldgeber zeigen, die Schuld an der prekären Situation der griechischen Bürger sein sollen. Und die Botschaft, dass die deutschen Zinswucherer die Griechen unterwerfen wollten, sei bereits in der griechischen Gesellschaft angekommen.

Absurde Vorwürfe der Dominanz und Hegemonie

Auch polemische Behauptungen aus Südeuropa, wonach die Deutschen „eine deutsche Dominanz und Hegemonie in Europa – wenn nicht weltweit“ errichten wollten, sind für Paraskewopoulos absurd und nicht nachvollziehbar: „Ich, der mehr als 52 Jahre integriert in Deutschland lebt, habe nicht mitbekommen, dass die deutsche Bevölkerung fast 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nach wie vor nicht aufgehört haben soll, Anhänger der imperialen Politik Bismarcks und Hitlers zu sein“.

„Die Deutschen – ein weises Volk“

Mit Zehen, Klauen und einem scharfen analytischen Blick verteidigt Paraskewopoulos seine Wahlheimat Deutschland, die selbst wegen ihrer dunkelsten Jahre einen schmerzhaften Lernprozess durchleben musste, und nach Läuterung und Hilfe von außen an Weisheit gewann: „Den Deutschen ist es gelungen, die soziökonomischen Prinzipien oder Grundsätze der Subsidiarität und Solidarität so miteinander zu verknüpfen, dass daraus das soziökonomische System der Marktwirtschaft mit sozialem Gesicht, also die Soziale Marktwirtschaft, entstand und umgesetzt wurde“, schreibt der Ökonom in seinem Beitrag.

Erfahren Sie in dem Gastbeitrag auch, wie die wirtschaftliche Fortentwicklung Deutschlands – auf den starken Pfeilern der Subsidiarität und Solidarität – auch die übrigen Länder der Europäischen Union beeinflusst hat. Der Blick durch die Brille eines Ökonomen öffnet einen Zugang zu den Wurzeln der Solidarität und deren Verankerung in einem sozioökonomischen Modell, das weiterlebt – und von dem auch die Empfänger-Länder in Zeiten der Eurokrise profitiert haben und noch profitieren.

Lesen Sie den Gastbeitrag „What I like about Germans – and hate about Greeks“ von Prof. Dr. Spiridon Paraskewopoulos in englischer Sprache auf International Trade News:

Weitere Informationen unter:
http://www.internationaltradenews.com/en/articles/49414/What-I-like-about-Germans-and-hate-about-Greeks.html