Singlemarkt: Erfahrung mit Partnerschaftsbörsen

Im Rahmen einer Informationsreihe über Veränderungen im menschlichen Miteinander durch das Internet, interviewt Herr Oliver Mikos heute Frau Christa Appelt, Chefin der bekannten Partnerschaftsagentur www.christa-appelt.de und eine seit vielen Jahren am Markt aktive und renommierte Partnerschaftsvermittlerin. Studie der Oxford Internet Institute belegen, dass 33% der Beziehungen mit Internetzugang online entstehen. Dagegen steht bei Zufallsbekanntschaften die Frage der Ehrlichkeit, Bindungsfähigkeit und Ernsthaftigkeit im Raum.

Frau Christ Appelt, Sie sind seit Jahren am Markt aktiv. Ihre Erfahrungen stammen noch aus Achtziger- und Neunzigerjahren. Wie hat sich die Partnerschaftsbörse verändert?

Christa Appelt: Partnerschaften sind heute noch genauso wie vor einigen Jahren wichtig für die Menschen. Auch nach einer Sturm- und Drangzeit kommt es heute auf Kontinuität und Verlässlichkeit an.

Ab einer gewissen Lebenszeit wünschen sich die Menschen Stabilität in ihren Beziehungen, denn nur auf Stabilität lässt sich eine Familie gründen und eine sichere wirtschaftliche Zukunft bauen.

Also sind die Vorzeichen gleich?

Christa Appelt: Ja, die Menschen wollen heute noch genauso wie früher schlussendlich einen Lebenspartner für immer.

Wie hat das Internet die Partnerschaftssuche verändert?

Christa Appelt: Das Internet hat große Vor- und Nachteile. Sie können sich das ungefähr so vorstellen, als hätte jeder eine Kartei mit 40 Millionen Bewerbern vor sich. Das heißt, ein Klick entfernt könnte ein besseres Profil von jemandem stehen, der noch besser zu einem passt. Das Problem hierbei sind die riesige Auswahl und die Unübersichtlichkeiten des Marktes. Mitte der Neunzigerjahre, als das Internet aufkam, dachte jeder, dass damit Transparenz einkehren würde. Das Gegenteil ist der Fall: Datenmanipulation, Datenverschiebungen, falsche Profile und andere Hässlichkeiten haben den anfänglichen guten Ruf von Online-Partneragenturen beschädigt und langfristig die Reputation zerstört.

Was soll man heute tun? – Schutz und Sicherheit?

Christa Appelt: Selbstverständlich ist ein Forum oder eine Partnerschaftsbörse geeignet, um einen Partner zu finden. Die Frage ist nur, ob man mit seinen Daten so freigiebig sein soll und was mit den Daten passiert.

Was empfehlen Sie?

Christa Appelt: Wir setzen heute auf einen Mix aus klassischer Partnervermittlung mit einer ordnungsgemäßen Vorstellung mit einer Vertrauensperson, einem Partnervermittler wie meiner Person und auf das Internet.

Es ist im Grunde so, dass unsere Rolle sich dahingehend verändert hat, dass wir als Partnerschaftsvermittler gerade in unserem Marktsegment, die wirtschaftlich etwas betuchtere Klientel auswählen und eine Vorauswahl treffen. Besonderheit unsere Partnervermittlungsarbeit besteht darin, auch die realistischen Möglichkeiten zu checken und, was ganz wichtig ist, wir bieten ein Coaching für unsere Kunden und eine Selbstdefinition an.

Was muss ich mir unter Selbstdefinition vorstellen?

Christa Appelt: Ja, unsere Kunden werden natürlich umfassend von uns beraten. Wir finden erst mal heraus, was sind deren Wünsche, Ziele, um dann mit ihnen gemeinsam den Weg der Partnerfindung zu gehen. Allein durch die Gespräche mit unseren Kunden über ihre eigene Lebenseinstellung und ihre Ziele konnten wir schon vielfach helfen und die Partnerschaftssuche auf eine Bahn lenken, die erfolgversprechend erscheint.

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

V.i.S.d.P.:

Oliver Mikos
Redakteur
Der Verfasser ist für den Inhalt verantwortlich.

Weitere Informationen unter:
http://www.christa-appelt.de