Nach Ansicht des ehemaligen Außenministers Sigmar
Gabriel hat Europa im Syrien-Konflikt derzeit nicht viel zu sagen.
„Meistens ist es zu Beginn solcher Konflikte schwer vorherzusagen,
was das richtige Verhalten ist. Jedenfalls ist es jetzt so, dass
Europa eher eine Nebenrolle spielt, mit Ausnahme Frankreichs und
Großbritanniens, aber auch die spielen keine Hauptrollen dort“, sagte
Gabriel im Interview mit dem TV-Sender phoenix. Die Europäer hätten
sich raushalten wollen, seien aber jetzt durch die „gigantischen
Flüchtlingsströme“ indirekt doch betroffen.
Gabriel begrüßte ausdrücklich den Appell von Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier, in dem er vor einer zu großen Entfremdung
von Russland warnt. „Er drückt die große Sorge aus, die man haben
muss, dass die beiden Seiten sich immer weiter voneinander entfernen
und, wenn wir Pech haben, wir am Anfang einer neuen nuklearen
Aufrüstungsspirale stehen. Wenn wir es schaffen, mit den Russen einen
Waffenstillstand in der Ukraine hinzubekommen und dann die schweren
Waffen abzuziehen, zum Beispiel durch eine UN-Blauhelmmission, dann
muss der Westen auch mit dem schrittweisen Abbau von Sanktionen
beginnen“, so Gabriel weiter.
Der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel lehrt ab dem
Sommersemester 2018 an der Universität Bonn zur Zukunft der
Europäischen Integration. Heute hat er seinen Antrittsvortrag im
Seminar „Deutschland in einer unbequeme(re)n Welt“ gehalten.
Das Interview sehen Sie in der heutigen phoenix-Sendung „Der Tag“
ab 23.00 Uhr.
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