Das Bundesfinanzministerium senkt den
Garantiezins bei Lebensversicherungen ab 2012 auf 1,75 Prozent –
bisher waren es 2,25 Prozent. Wer eine Kapitallebensversicherung oder
eine klassische Rentenversicherung abschließt, erhält also künftig
eine geringere garantierte Rendite auf sein Guthaben. Für
sicherheitsbewusste Kunden bleibt die Anlage aber unverändert
attraktiv.
„Weder Bestandskunden, noch Neukunden sollten beunruhigt sein. Die
Absenkung des Höchstrechnungszinses wirkt sich kaum auf die Verträge
aus“, erklärt Wolfgang Schütz, Vorstand der Aspect Online AG.
Versicherte, die ihre Verträge bis Ende 2011 abschießen bzw.
abgeschlossen haben behalten ohnehin die höhere Garantie, die bei
Vertragabschluss gültig war.
Neukunden sollten den Garantiezins lediglich als Rettungsanker
sehen, denn unter diese Marke kann die Rendite nicht fallen. Die
tatsächliche Verzinsung, dazu gehören vor allem die laufenden und die
Schlussüberschüsse, beträgt im Branchendurchschnitt für 2011 knapp
fünf Prozent. Diese Zahl bezieht sich auf den Anteil der
Kundengelder, die tatsächlich als Sparguthaben genutzt werden. Von
jedem eingezahlten Euro gehen aber zuvor ein paar Cent für die
Verwaltung und die Provision ab, bei der Kapitallebensversicherung
auch für den Todesfallschutz. Kunden interessiert daher weniger die
Verzinsung des Sparbeitrags als des tatsächlich gezahlten Beitrags.
„Auch die Beitragsrendite kann sich weiter sehen lassen. Mit knapp
vier Prozent dürfen die Versicherten bei lang laufenden Verträgen
rechnen“, sagt Versicherungsexperte Wolfgang Schütz.
Bei den Überschüssen sollte eine Vier vor dem Komma stehen
Schütz empfiehlt Sparern, einen Versicherer zu suchen, der eine
laufende Überschussbeteiligung von mindestens 4,0 Prozent ausweist
und dessen Angebot zu den Spitzenreitern im Vergleich gehört. Die
Vier vor dem Komma sei wichtig, weil viele alte Verträge (aus der
Zeit von 1995 bis 2000) eine Garantieverzinsung von 4,0 Prozent
hätten. Schaffe ein Versicherer diese Marke nicht für den
Gesamtbestand, müsse er diesen Kunden trotzdem ihren Garantiezins
zahlen. Die anderen würden dementsprechend weniger erhalten.
Eine hohe Überschussbeteiligung allein ist noch kein Garant für
eine ertragreiche Versicherung. In eine Hochrechnung auf die zu
erwartende Auszahlung, die der Vertreter dem Kunden vorlegt, fließen
zusätzlich die kalkulierten Kosten ein. Stellt man die Zahlen dann
gegenüber, steht ein Versicherer mit einer hohen
Überschussbeteiligung, aber hohen Kosten voraussichtlich schlechter
da als mancher Konkurrent. Dieser gewährt vielleicht etwas geringere
Überschüsse, arbeitet jedoch sehr kostengünstig. Um die Top-Anbieter
herauszufinden, hilft ein Versicherungsvergleich. Aspect Online
stellt Internet-Nutzern einen Vergleichsrechner (
http://www.aspect-online.de/kapitalleben ) zur Verfügung, der unter
mehr als 60 Kapitallebensversicherungen die beste herausfindet.
Bei Riester-Verträgen könnten Probleme auftauchen
Nur in einem Bereich könnten durch den sinkenden Garantiezins
aktuell Probleme entstehen – bei Riester-Rentenversicherungen für
ältere Kunden. Der Gesetzgeber verlangt bei Riester-Verträgen, dass
mindestens alle eingezahlten Beiträge inklusive staatlicher Zulagen
im Rentenalter ausgezahlt werden. Wenn die Versicherer ab 2012 aber
nurmehr 1,75 Prozent Zinsen auf den Sparbeitrag garantieren dürfen,
kommen einige Anbieter in Schwierigkeiten. Nach Abzug aller Kosten
reicht das Geld unter Umständen nicht mehr aus, um die
Auszahlgarantie aufrecht zu erhalten. Diese Gesellschaften könnten
älteren Kunden keine entsprechende Riester-Versicherung mehr
anbieten.
Die Absenkung selbst kratze insgesamt nicht an der Attraktivität
des Produkts Kapitallebensversicherung, so Wolfgang Schütz. Ein
Dilemma für die Versicherer sind aber die anhaltend niedrigen Zinsen
auf Staatsanleihen. Genau diese Papiere benötigen die Versicherer
aber als besonders sichere Anlagen, um ihre Garantien zu halten. Das
aktuelle Zinsniveau bedroht auch die Beitragsrenditen der
Versicherungskunden „Verharren die Zinsen auf mittlere Sicht auf
niedrigem Niveau, gibt es noch keine Schwierigkeiten, wie die
Stresstests der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) zeigen“, so Wolfgang Schütz. „Erst wenn wir von Verhältnissen
wie in Japan betroffen sind, rechne ich damit, dass einige
Versicherer sich aus dem Neugeschäft für klassische
Lebensversicherungen verabschieden und auf andere
Altersvorsorgeprodukte umschwenken.“
Kapitallebensversicherungen und klassische Rentenversicherungen
eignen sich als Altersvorsorge für sicherheitsbewusste Sparer. Die
volle Verzinsung bekommen Kunden aber nur, wenn sie den Vertrag bis
zum Schluss durchhalten. Eine vorzeitige Kündigung oder Absenkung des
Beitrages kosten Rendite. Kunden sollten deshalb einen Beitrag
wählen, den sie auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten tragen
können.
Bildmaterial: Ein Foto von Wolfgang Schütz, Vorstand bei der
Aspect Online AG, finden Sie hier:
http://www.presseportal.de/go2/Bilder_Vorstaende
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