Der französische Riechstoffverband Prodarom und der internationale
Riechstoffverband IFRA haben das insgesamt fünfte Rundtischgespräch
mit Beteiligung sämtlicher Stakeholder aus dem Sektor ätherische Öle
veranstaltet.
Diese Sitzung, bei der die Entwicklung von Protokollen zur
Bewertung der ökotoxischen Eigenschaften von natürlichen Substanzen
im Mittelpunkt stand, ist das letzte Treffen im Rahmen der
zweijährigen Brancheninitiative. Zur Ausarbeitung von
praxisrelevanten Protokollen zwecks Abschätzung der Umweltfolgen bzw.
Ökotoxizität von natürlichen Substanzen – dem letzten Teilaspekt des
Programms – waren größte Anstrengungen und ein Höchstmaß an
Einfallsreichtum nötig.
Die Einhaltung der europäischen Chemie-Verordnung, die in erster
Linie für große Mengen synthetischer Substanzen konzipiert ist, war
für den Sektor ätherische Öle ein langwieriges, wenn nicht gar
unmögliches Unterfangen. Die Compliance-Anforderungen waren
revolutionär und ihre Einhaltung gestaltete sich für kleine und
mittelständische Unternehmen sowie Landwirte und Züchter überaus
komplex.
Nach anfänglichen Protesten aufgrund der unverhältnismäßigen
REACH-Anforderungen hat die Branche für ätherische Öle – ein Symbol
für französisches und europäisches Know-how – erkannt, wie wertvoll
ein konstruktiver Dialog zwischen sämtlichen Stakeholdern für die
Lösungsfindung ist.
Aus der zunächst heftigen Konfrontation zwischen der Branche und
den zuständigen Behörden entwickelte sich eine aufrichtige
Kooperation sämtlicher Beteiligten. Dies geschah im Rahmen einer
gemeinsamen Initiative der Europäischen Kommission und der
Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Seit 2014 arbeiteten
sämtliche Beteiligten gemeinsam an der Einführung eines
Maßnahmenprogramms zur Entwicklung pragmatischer Lösungen, die der
Beschreibung, Klassifizierung und Bewertung von ökologischen und
ökonomischen Aspekten im Zusammenhang mit der REACH-Registrierung für
ätherische Öle dienen.
Dieses letzte von insgesamt fünf aufeinanderfolgenden
Rundtischgesprächen war ein Meilenstein, der auf gegenseitigem
Austausch und intensiver Arbeit basierte und letztlich dazu führen
wird, dass die für die Entwicklung von unverkennbaren Duftstoffen
besonders wichtigen ätherischen Öle ab 2018 registriert werden.
Diese Maßnahmen werden die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors
ätherische Öle weiter stärken und dazu beitragen, dass das
fortschrittlichste System zur Bewertung der Gesundheitsrisiken und
Umweltfolgen der Welt fortan eingehalten wird. Durch entsprechende
Konformität können Produzenten von ätherischen Ölen ihre Expertise
unter Beweis stellen und zudem aufzeigen, dass das weltweite
Verbrauchervertrauen ihnen ein wichtiges Anliegen ist.
„Die Ergebnisse dieses überaus produktiven Dialogs werden für
Produzenten aus anderen Regionen der Welt sowie für andere Sektoren,
die ähnlichen Entwicklungen gegenüberstehen, ein wichtiger
Bezugspunkt sein“, so IFRA-Präsident Pierre Sivac.
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