
Das Stallkonzept der Schweinezucht ist seit fast 70 Jahren vom Grundprinzip das
Gleiche. Beim bisherigen System entsteht ein hohes Maß an Geruchsemissionen und
zusätzlich wird Ammoniak produziert. Hinzu kommt, dass Fäkalbakterien die
Atemwege von Tieren und Menschen belasten und Erkrankungen hervorrufen können.
In der EU wird mit Vorschriften auf diese Problematik reagiert. In der
niederländischen Provinz Brabant muss die Ammoniakkonzentration der Abluft ab
2022 um 85 Prozent reduziert werden. Hierzu können Luftwäscher verwendet werden,
die die Abluft von Verunreinigungen befreien. Hier ergeben sich jedoch zwei
Nachteile: Zum einen wird nicht der Ursprung der Ammoniakkonzentration bekämpft,
sondern nur abgeschwächt. Zum Anderen sind Luftwäscher in der Anschaffung teuer
und für kleine Betriebe kaum finanzierbar. Um auch kleinere landwirtschaftliche
Betriebe zu erhalten, steigt die Bedeutung von Entwicklungen und Innovationen,
die kostengünstigere und effektivere Lösungen ermöglichen.
Der niederländische Tierarzt Dr. Kees Scheepens hat das Problem erkannt und ein
System zur Lösung entwickelt. Das Pro P Pigs-System basiert auf einer
Kombination aus Toilettentraining und automatisiertem Belohnungssystem. Dieses
reagiert, sobald das große und kleine Geschäft an unterschiedlichen Orten
hinterlassen werden. Das Pro P Pigs-System, welches Wissen über Verhalten und
Intelligenz von Schweinen mit smarter Sensorentechnologie vereint, stellt eine
Alternative zu kostenintensiven Luftwäschern dar und kann in bereits bestehenden
Ställen integriert werden.
Durchgeführt wird das Projekt von Dr. C.J.M. Scheepens Consultancy B.V., der
ISN-Projekt GmbH und Kamplan BV mit Unterstützung von BOM (Brabantse
Ontwikkelings Maatschappij). FOOD2020 wird im Rahmen des INTERREG-Programms
Deutschland-Nederland durchgeführt und durch die Europäische Union, dem
Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen, dem Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und
Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, dem niederländischen
Wirtschaftsministerium sowie den Provinzen Drenthe, Fryslân, Gelderland,
Groningen, Limburg, Noord-Brabant und Overijssel mitfinanziert. Es wird durch
das Programmmanagement bei der Ems Dollart Region begleitet.
Pressekontakt:
Marie Louise Wiemeyer
M.Wiemeyer@dil-ev.de
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