Schutz am Arbeitsplatz:<br>Gemeinsam neue Risiken bekämpfen

Aus Anlass des Welttages für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit erklären Bund, Länder und Unfallversicherung im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA):
Jährlich ereignen sich in Deutschland fast eine Million Arbeitsunfälle, beinahe tausend davon enden tödlich. Das zeigt: Trotz insgesamt immer sicherer Arbeitsplätze, darf das Thema Prävention nicht aus dem Blickfeld geraten. Zusätzlich ergeben sich aus dem Wandel der Arbeitswelt neue Gefährdungen für die Beschäftigten wie psychische Belastungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems oder soziale Folgen etwa durch eine fehlende Work-Life-Balance. Auch die demografische Entwicklung erfordert Anpassungen bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen, -zeiten und -umgebungen.
Die GDA nimmt sich diesen drängenden Problemen an und richtet ihre Ziele ab 2013 darauf aus. Sie lauten entsprechend: Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes, Vorbeugung von Muskel-Skelett-Erkrankungen und Schutz und Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung.
„Die großen Herausforderungen erfordern zunehmend neue Herangehensweisen, noch breitere Allianzen und Kooperationen“, so der derzeitige Vorsitzende der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz (NAK) Michael Koll (BMAS). Bei der Umsetzung ihrer Ziele ab 2013 setzt die GDA daher auf die weitere Bündelung der Kräfte aller Akteure im deutschen Arbeitsschutz, Synergien mit Kooperationspartnern, wie z.B. Fachverbänden und Krankenkassen, um so für ein schlagkräftiges Handeln zu sorgen.
Vor allem müssen die Betriebe, hierbei insbesondere Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU), vom Nutzen von Arbeitsschutzmaßnahmen überzeugt werden. Steffen Röddecke, Ländervertreter in der NAK: „Nach einer GDA-Umfrage glauben nur 45 Prozent der Betriebe mit bis zu 9 Beschäftigten, dass Prävention Kosten senkt – im Gegensatz zu denGroßbetrieben, von denen hier 73 Prozent zustimmen. Die Kosten von mangelndem Arbeitsschutz werden klar unterschätzt.“ Die Krankheitstage im Jahr 2010 in Deutschland führten zu einem Produktionsausfall von etwa 39 Mrd. Euro, durch Verlust an Arbeitsproduktivität gingen der Volkswirtschaft rund 68 Mrd. Euro an Bruttowertschöpfung verloren.

Dass sich Prävention lohnt, zeigen wissenschaftliche Studien. „In Deutschland hat Prävention einen Return on Investment von 1,6 – also 60 Prozent. International konnte sogar nachgewiesen werden, dass die Rendite bei 2,2 liegt“, so Dr. Walter Eichendorf, NAK-Vertreter der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Damit gehört Prävention zu den rentabelsten Investitionen. www.gda-portal.de