Für Eigentümer, die Immobilien in der bayerischen Landeshauptstadt besitzen, war es ein außerordentlich gutes erstes Halbjahr 2010. Die durchschnittliche Verkaufszeit für Immobilien ging um rund acht Prozent zurück und liegt nun – je nach Objektart – bei ca. vier bis sechs Wochen. Gleichzeitig gingen sowohl der Angebotspreis als auch der tatsächliche Verkaufspreis nach oben. Lag der durchschnittliche Angebotspreis für eine Neubauwohnung in München im vergangenen Jahr bei ca. € 4.190,-/m² Wohnfläche (Wfl.), so stieg er von Januar bis Juni 2010 um 8,45 Prozent auf ca. € 4.540,-/m² Wfl.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf das historische Zinstief, die Sorge vor Inflation und die damit verbundene Umschichtung des Kapitals in Sachwerte. Vor allem der Markt für Mehrfamilienhäuser erlebt einen Boom. „In den vergangenen Monaten ist die Nachfrage bei uns um rund 25 Prozent gestiegen“, bemerkt Thomas Aigner, Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH. „In dieser Anlageklasse konnten wir bereits in den ersten sechs Monaten unser Vorjahresniveau erreichen.“ Auch bei Investoren, die sich bislang nur auf dem Gewerbeimmobilienmarkt bewegt hätten, gewinne dieses Segment zunehmend an Bedeutung.
Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte beurteilt der Unternehmer für Immobilienbesitzer in München positiv: „Es ist kaum zu erwarten, dass die EZB den Leitzins vor 2011 erhöht. Somit bleiben die Kreditkonditionen für Erwerbswillige günstig. Und Anleger, die sich in den vergangenen Jahren von hohen Renditeversprechen auf dem Kapitalmarkt haben anlocken lassen, investieren ihr Vermögen jetzt lieber in inflationssichere Immobilien.“ Eigentümer, die ihre Immobilie verkaufen möchten, sollten die aktuelle Marktsituation unbedingt nutzen, rät Aigner. „Wer weiß, wie lange die noch anhält.“