Schmidt nennt US-Hatz auf Assange unklug

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt hat die
Hatz amerikanischer Firmen und Politiker auf den WikiLeaks-Gründer
Julian Assange als „unklug“ verurteilt. „Das wirkt wie Rache, und das
ist es auch“, sagte Schmidt im ZEITmagazin. Zu den Veröffentlichungen
selbst hat Schmidt eine differenzierte Position. Bei Themen wie den
Gefangenenlagern von Abu Ghraib oder Guantánamo gebe es eine
„moralische Pflicht zur Veröffentlichung“ von geheimen Dokumenten,
erklärte der ZEIT-Herausgeber. „Aber es muss möglich bleiben, dass
ein Gespräch, das zwei Personen miteinander führen, vertraulich
bleibt“, fügte er hinzu. Dafür, dass einige Zeitungen die
WikiLeaks-Protokolle veröffentlicht haben, habe er „Verständnis, aber
keine Sympathie“.

Schmidt sagte, für die amerikanische Regierung dagegen seien
„diese Veröffentlichungen eine schlimme Sache, die diplomatischen
Beziehungen werden eine Zeit lang beeinträchtigt sein. Aber die
Amerikaner werden das überwinden.“

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