Seit 30. August sind sie wieder in vollem Gange –
die alljährlichen „Schlacht“-Fohlenauktionen in Österreich und
Bayern. Bereits kommenden Montag wird die Tierschutz-Organisation
ANIMAL SPIRIT – wie bereits seit 13 Jahren – die ersten 14
Haflinger-Fohlen, welche ansonsten garantiert zum Schlachthof nach
Italien gekarrt würden, freikaufen und an ausgesuchte Privatplätze
nach Österreich bzw. Deutschland bringen. Am darauf folgenden
Donnerstag, den 10. September, findet die traditionelle
Norikerfohlen-Versteigerung im oberösterreichischen Stadl Paura
statt, wo ebenfalls ANIMAL SPIRT vertreten sein wird, um weitere 10
Fohlen für vorbestellte Plätze zu ersteigern. Die größten
Noriker-Auktionen sind danach in Maishofen (Bundesland Salzburg) am
23.9. bzw. 20.10., die größte Haflingerfohlen-Versteigerung findet am
26.9. im Tiroler Ebbs statt.
„Trotz Ankündigungen der Zuchtverbände, keine Fohlen unter 6
Monaten mehr zu den Versteigerungen zuzulassen, sind auch heuer
wieder unter den insgesamt 62 zur Auktion angemeldeten Fohlen in
Stadl Paura ganze 31 – also genau die Hälfte (!) – unter einem halben
Jahr“, kritisiert Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL
SPIRIT. „Der normale Absetz-Zeitpunkt von der Mutter für eine
halbwegs störungsfreie Entwicklung wäre mindestens 6 Monate, die
jüngsten Pferdekinder sind aber Anfang September oft noch weniger als
4 Monate alt! Immerhin haben wir durch unsere Interventionen der
letzten Jahre erreicht, daß wenigstens die drei allerjüngsten –
gerade knapp 4 Monate alten – nach der Versteigerung noch zwingend
bei der Mutter bleiben müssen.“
Zwtl.: Ãœberproduktion von Fohlen macht sie zu „Schlachtvieh“
Der immer gleiche Grund für die alljährliche Überproduktion von
Haflinger- und Norikerfohlen ist zum einen die Empfehlung, daß Stuten
aus „Rentabilitätsgründen“ jedes Jahr gedeckt werden – also nicht
„leer stehen“ – sollen und die Fohlen den Sommer über gerne als
Touristen-Attraktion auf den Almen herhalten „dürfen“; zum anderen
entsprechen nur ganz wenige der geborenen Fohlen den
„Schönheitsidealen“ der Zuchtverbände und dürfen nur am Leben
bleiben, wenn sie überdurchschnittlich viel Geld einbringen. So
werden immer noch 70 bis 90 Prozent der wenige Monate alten – v.a.
männlichen – Fohlen dieser beiden Rassen verschachert, nach Italien
oder in den Osten gekarrt und zu „Rösslbraten“, Leberkäse oder Wurst
verarbeitet. Dazu kommen noch diverse saftige Subventionen aus
Steuergeldern der EU oder AMA bzw. Prämien der Zuchtverbände, wie
etwa für „alte“ – angeblich aussterbende – „Nutztierrassen“, sowie
Deckprämien oder für sog. „Elitefohlen“, welche dieses
„Mords-Geschäft“ erst rentabel machen.
Bereits seit 13 Jahren arbeitet die österreichische
Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT daran, die Gepflogenheiten der
Zuchtverbände bekannt zu machen und die überbordende „Fohlenzucht für
den Schlachthof“ zumindest einzudämmen. „Seit damals sind wir – oft
als einziger Tierschutzverein – regelmäßig auf diversen
Versteigerungen, klären Züchter und potentielle Käufer über die
Folgen der Fohlenzucht auf und versuchen, so viele Pferdekinder wie
möglich freizukaufen und auf kontrollierte private Plätze im In- und
Ausland zu vermitteln. Seit 2003 waren es immerhin schon weit über
600!“, so Dr. Plank weiter. „Die EU gibt fast die Hälfte ihres
gesamten Budgets für Agrar-Subventionen aus, unglaubliche 60
Milliarden Euro pro Jahr! All diese Unsummen könnten genauso gut –
statt in noch mehr Agrarindustrie, Massentierhaltung, Tiertransporte
und Fleischproduktion – in sinnvolle Projekte, in effiziente
Förderung von wirklich artgerechter Tierhaltung, Aufklärung über
gesunde, tierleidfreie Ernährung oder auch in die Erhaltung der
wunderbaren Noriker-Rasse investiert werden, ohne daß diese Pferde im
Kindesalter massenweise umgebracht werden müßten.“
Rückfragehinweis:
Animal Spirit
Dr. Franz-Joseph Plank
(+43) 0676 708 24 34
office@animal-spirit.at
http://www.animal-spirit.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/17/aom
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