Ein
Forschungsteam unter Leitung des amerikanischen Philanthropen und
Unternehmers Paul G. Allen hat die Schiffsglocke des Schlachtkreuzers
HMS Hood geborgen, der 1941 im Zweiten Weltkrieg sank. Nach der
Restauration wird die Glocke als würdiges Denkmal der 1.415
Gefallenen des Schiffes dienen, das von der Bismarck im Nordatlantik
versenkt wurde.
Die Schiffsglocke wurde am 7. August geborgen. Das Team von Paul
G. Allen leitete die Operation von seiner Yacht M/Y Octopus aus, die
mit einem hochmodernen ferngesteuerten Gerät (Remotely Operated
Vehicle – ROV) ausgestattet ist.
Das Verteidigungsministerium (Ministry of Defence – MOD) und die
Royal Navy danken Paul G. Allen für seine großzügige Bergung der
Glocke, die dem MOD keine Kosten verursachte.
„Das Ende des Zweiten Weltkriegs liegt jetzt 70 Jahre zurück und
unsere Bemühungen dienen dem Andenken an die vielen hundert mutigen
Matrosen, die auf See fielen“, sagte Paul G. Allen. „Die Expedition
zur Bergung der Schiffsglocke der –Mighty Hood– durchzuführen ist
eine wahre Ehre.“
Die Glocke wurde im Juli 2001 entdeckt und erstmalig fotografiert.
Sie lag auf dem Meeresboden, in deutlicher Entfernung von den Resten
der Hülle des Schlachtkreuzers. Eine Expedition unter Leitung von
Paul G. Allen zur Bergung der Glocke im Jahr 2012 wurde durch widrige
Wetterbedingungen und technische Schwierigkeiten behindert.
Beide Operationen wurden von Blue Water Recoveries Ltd
unterstützt, das sich auf die Suche nach und Untersuchung von
Schiffswracks spezialisiert hat.
Die Glocke ist in gutem Zustand, wird aber ein Jahr der
Konservierung und Restaurierung durch Experten benötigen, da sie so
lange Zeit in der Tiefsee verbracht hat.
David Mearns, Direktor von Blue Water Recoveries, sagte:
„Ich bin höchst erfreut darüber, dass wir einen der letzten
Wünsche von Ted Briggs erfüllen konnten, einem der nur drei
Überlebenden der 1.418 Mann Besatzung der Hood: die Schiffsglocke als
Denkmal seiner Mannschaftskameraden zu bergen. Trotz der 74 Jahre in
den kalten Tiefen der Dänemarkstraße befindet die Glocke sich in sehr
gutem Zustand. Die Inschriften auf der Glocke zeigen, dass sie für
die Nutzung auf dem Schlachtkreuzer Hood bewahrt wurde – ihren ersten
Einsatz hatte sie von 1891 bis 1914 auf dem Schlachtschiff Hood.
Diese Glocke hat damit in einem Zeitraum von 50 Jahren auf zwei
Großkampfschiffen der Royal Navy Kampfgeschehen gesehen. Eine
Gravierung der Glocke verzeichnet zudem die besten Wünsche von Lady
Hood, die das Schiff im Andenken an ihren verstorbenen Gatten,
Konteradmiral Sir Horace Hood KCB DSO MVO, der in der Schlacht um
Jütland fiel, vom Stapel ließ. Die von uns geborgene Glocke ist ein
einzigartiges geschichtliches Andenken und belegt die Wichtigkeit der
Hood als Flaggschiff der britischen Schlachtkreuzerflotte. Es handelt
sich offensichtlich um eine spezielle Glocke für ein spezielles
Schiff und sie wird für immer als passendes Denkmal der –Mighty Hood–
und als Andenken an den Dienst und die Opfer unserer Männer dienen.“
Der Erste Seelord Admiral Sir George Zambellas kommentierte die
erfolgreiche Bergung mit den Worten:
„Die –Mighty Hood– war ein großartiges Symbol der Macht der
königlichen Marine in den Jahren zwischen den Weltkriegen. Es handelt
sich um eines der größten Kampfschiffe in der langen und ruhmreichen
Marinegeschichte unseres Landes. Ihr Verlust unter Kanonendonner bei
der Verteidigung der Konvois, die den britischen Nachschub sicherten,
ist tragische Erinnerung an den hohen Preis, den unsere Nation für
ihr Überleben und die Freiheit und den Wohlstand zahlte, die wir
heute genießen. Ihre Geschichte und ihr Opfer inspirieren die Royal
Navy weiterhin. Die Bergung der Schiffsglocke wird dazu dienen, die
1.415 Gefallenen und den Namen Hood stets im Gedächtnis einer
dankbaren Nation verbleiben zu lassen.“
Die HMS Hood ist das größte Schiff der Royal Navy, das je versenkt
wurde und ihr Untergang bedeutete den größten Verlust von
Menschenleben, den ein einzelnes britisches Kriegsschiff je zu
verzeichnen hatte. Die Bergung wird von der HMS Hood Association
unterstützt, zu deren Mitgliedern Veteranen gehören, die vor dessen
letzter Mission 1941 auf dem Schiff Dienst taten, sowie Verwandte der
Gefallenen.
Präsident der Association ist Konteradmiral Philip Wilcocks,
dessen Onkel an Bord der HMS Hood fiel. Admiral Wilcocks sagte:
„Die HMS Hood Association ist Paul Allen, David Mearns und der
Crew der M/Y Octopus für ihre großartigen und fachmännischen
Bemühungen bei der Bergung der Glocke der HMS Hood aus den dunklen
Tiefen der Dänemarkstraße zu tiefem Dank verpflichtet. Vor allem die
Unterstützung von Paul Allen war herausragend und wir zollen seinem
persönlichen Engagement bei der Bergungsoperation unsere Anerkennung.
Für die Gefallenen der See gibt es keinen Grabstein. Im Sinne der
1.415 Offiziere und Besatzungsmitglieder der HMS Hood, die am 24. Mai
1941 ihr Leben verloren, bedeuten die Bergung der Glocke und ihre
Platzierung an einem Ehrenplatz im National Museum of the Royal Navy
in Portsmouth die Möglichkeit für künftige Generationen, auf die
Glocke zu blicken und sich mit Dankbarkeit an den Heldenmut und die
persönlichen Opfer der Besatzung der Hood zu erinnern, die im Dienste
ihrer Nation fiel.“
Nach Abschluss der Restaurierung wird die Glocke im National
Museum of the Royal Navy (NMRN) ausgestellt. Sie wird ein
wesentlicher Teil der neuen Ausstellung über die Marine des 20. und
21. Jahrhunderts sein, die 2014 im National Museum of the Royal Navy
im Historic Dockyard von Portsmouth eröffnet wurde. Es handelt sich
um einen höchst angemessenen Standort, da die HMS Hood ihren
Heimathafen in Portsmouth hatte.
Professor Dominic Tweddle, Generaldirektor des NMRN, kommentierte
die Bergung der Glocke mit den Worten:
„Es wird uns eine Ehre und ein Privileg sein, die Glocke der HMS
Hood auszustellen. Unsere neuen Galerien erinnern an den Heldenmut,
das Pflichtbewusstsein und die Opferbereitschaft der Mitglieder der
Royal Navy im 20. und 21. Jahrhundert. Die Glocke der HMS Hood
evoziert diese Geschichte auf eine Weise, wie dies kein anderes
Einzelobjekt könnte. Wir besitzen bereits die Schiffsglocke der HMS
Prince of Wales, die am 24. Mai 1941 zusammen mit der HMS Hood die
Bismarck angriff. Diese beiden Schiffe sind damit im Geiste wieder
vereint.“
Das Wrack der HMS Hood wird durch den Protection of Military
Remains Act von 1986 geschützt. Die Bergungsoperation hat damit nicht
nur ein Denkmal gerettet, sondern das Wrack vor illegalen Operationen
der persönlichen Bereicherung geschützt.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Presseoffizier der Royal
Navy unter 44-7748932702
Über Paul G. Allen Paul G. Allen ist ein führender Investor,
Unternehmer und Philanthrop, der im Laufe seines Lebens mehr als 2
Milliarden US-Dollar für gute Zwecke gespendet hat. Er gründete 1986
zusammen mit Jody Allen Vulcan Inc., um seine geschäftlichen und
wohltätigen Aktivitäten zu steuern. Er ist zudem Mitbegründer der
Paul G. Allen Family Foundation. Vulcan Inc. kontrolliert heute eine
große Palette der Investitionen und Initiativen der Allens auf der
ganzen Welt. 2003 gründete er das Allen Institute for Brain Science,
um den Fortschritt der Kenntnis des menschlichen Gehirns in
Gesundheit und Krankheit zu beschleunigen. Ein Jahrzehnt später
folgte die Expansion des Allen Institute for Artificial Intelligence,
das sich den Entwicklungsmöglichkeiten im Feld der künstlichen
Intelligenz widmet. 2014 spendete er 100 Millionen US-Dollar, um das
Allen Institute for Cell Science zu gründen und stellte weitere 100
Millionen US-Dollar zur Verfügung, um Ebola zu stoppen. Paul G. Allen
ist zudem Mitbegründer von Microsoft und Eigner der Sportmannschaften
Seattle Seahawks und Portland Trail Blazers. Weitere Informationen
erhalten Sie unter www.paulallen.com [http://www.paulallen.com/] und
www.vulcan.com [http://www.vulcan.com/].
MEDIENANFRAGEN: hoodbell@vulcan.com[mailto:hoodbell@vulcan.com]
oder +1-206-342-2526
Web site: http://www.vulcan.com/