„Sechs Monate intensive Arbeit haben sich gelohnt. Die Gläubiger werden deutlich besser gestellt als bei einer Zerschlagung und erhalten schneller ihre Quote. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Insolvenzordnung haben die kurzfristige Umsetzung einer Vielzahl von Sanierungsmaßnahmen zur Wiedererlangung der Ertragskraft des Unternehmens ermöglicht. Das zeigt, welche Möglichkeiten das Insolvenzrecht für den Erhalt von Unternehmen bietet.“,
so Rechtsanwalt Jörg Spies, der den Insolvenzplan erstellt hat und bereits mit Antragstellung zum weiteren Geschäftsführer mit dem Aufgabenbereich Sanierung bestellt wurde.
Die Umsetzung und Erstellung der Insolvenzpläne erfolgte in enger Abstimmung mit dem eingesetzten Sachwalter, Herrn Rechtsanwalt Dr. Thomas Karg aus Memmingen.
„Wir planen die MLB Industrial Services GmbH mit den Schwerpunkten industrielle Dienstleistungen weiterzuführen. Durch die Aufgabe nicht zum Kernbereich des Unternehmens gehörender Geschäftsfelder kann sich die MLB Industrial Services GmbH besser auf weiteres Wachstum konzentrieren. Mit der Entledigung von alten Verpflichtungen, bedingt durch die vormalige Zugehörigkeit zum Hoechst Konzern, wird die Wettbewerbsfähigkeit als Industriedienstleister gegeben wodurch sich die Attraktivität der MLB für Kunden und Mitarbeiter erhöht.“,
so der Geschäftsführer Ludger Boeck. Die Geschäftsführung des Unternehmens, bestehend aus den Sanierungsspezialisten Ludger Boeck und dem für die Umsetzung des Eigenverwaltungsverfahrens zum weiteren Geschäftsführer bestellten Insolvenzexperten Rechtsanwalt Jörg Spies, pkl Spies Restrukturierung – Insolvenzverwaltung – Rechtsberatung, ist aufgrund der angeordneten Eigenverwaltung für die Verfahrensführung verantwortlich geblieben.
Die MLB erbringt die Leistungen der ehemaligen Hoechster Zentralwerkstatt im Industriepark Werk Bobingen. Zum Leistungsumfang gehören weiterhin Industriedienstleistungen für Produktionsanlagen und Betriebsversorgungssysteme, Aufbereitungsprozesse für Betriebsmittel der Faserproduktionen, Um- und Aus und Neubauten von Produktionsanlagen sowie die Komponentenfertigung.
Das Unternehmen hatte unter den negativen Auswirkungen des Umsatzrückganges gelitten, der sich aus der Kündigung eines Outsourcing-Vertrages mit den Standortunternehmen der Industriepark Werk Bobingen ergab und den das Unternehmen noch unter der Firmierung ABB Service GmbH hinnehmen musste. Gleichzeitig belasteten das Unternehmen Pensionsverpflichtungen für überwiegend längst ausgeschiedene Mitarbeiter, die aus dem laufenden Geschäftserfolg zu bedienen sind und in den nächsten Jahren auf das dreifache der bestehenden Belastungen anwachsen werden. Vor diesem Hintergrund war im Frühjahr 2015 das Restrukturierungsverfahren wegen lediglich zum Ende 2015 eintretender drohender Zahlungsunfähigkeit eingeleitet worden.