Nach jahrelangem Rückgang steigt in
Deutschland offenbar wieder die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen.
Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag) berichtet, geht dies aus
einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen
hervor. Grund ist nach Auffassung der Regierung ein wachsender
Leichtsinn von Verkehrsteilnehmern gerade an Bahnübergängen mit
Halbschranken.
Demnach sank nach Angaben der Bundesregierung die Zahl der
Unglücke in den Jahren 2006 bis 2009 von 231 auf 203. Im Jahr 2010
gab es hingegen wieder einen Anstieg auf 225 Unfälle. Dabei kamen 45
Menschen ums Leben, 2009 waren es 40, 2008 noch 52 Tote. Laut
Bundesregierung versuchen insbesondere Fußgänger, Rad- und
Motorradfahrer immer wieder, auch geschlossene Halbschranken zu
umgehen oder zu umfahren. Mit Aufklärungskampagnen sollen die
Verkehrsteilnehmer jetzt verstärkt über die Gefahren informiert und
zur Einhaltung der Regeln angehalten werden.
Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne),
sagte der Zeitung, die Bundesregierung mache es sich zu leicht, wenn
sie die Schuld für die schweren Unfälle „auf die Unvernunft der
Verkehrsteilnehmer“ schiebe. Die Bahn habe im gesamten Bundesgebiet
die Anzahl der Vollschranken verringert. „Das hat leider schlimme
Konsequenzen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer“, so
Hofreiter.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Weitere Informationen unter:
http://