Saarbrücker Zeitung: Solms kritisiert Friedrich wegen Griechenland-Vorstoß – Verständnis für Vorbehalte bei Rettungspaket

Der FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms hat
den Vorstoß von CSU-Innenminister Hans Peter Friedrich für einen
möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone als untauglich
kritisiert. „Mit diesem Vorschlag kommt Friedrich reichlich spät“,
sagte Solms der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag-Ausgabe).

„Beim ersten Griechenland-Paket wäre das noch sinnvoll gewesen“,
meinte Solms. Jetzt sei man aber schon mitten auf dem Weg, die
Griechen innerhalb des Euro-Raums zu stabilisieren. „Es ist immer
schlecht, in so einer Situation das Ruder herumzureißen und die
Strategie zu ändern. Das würde noch mehr Misstrauen an den Märkten
auslösen“, erklärte der FDP-Politiker.

Im Hinblick auf die heutige Abstimmung des Bundestages über das
zweite Rettungspaket für Griechenland bezeichnete Solms die Bedenken
vieler Parlamentarier als „nicht unberechtigt“. Umso mehr müsse die
Bundesregierung Druck machen, dass die Strukturreformen in
Griechenland endlich in Gang kämen. „Nur so kann Athen dem Eindruck
entgegen wirken, dass das Land ein Fass ohne Boden ist“.

Er selbst werde dem Rettungspaket zustimmen, sagte Solms. „Die
jeweiligen Auszahlungen sind an strikte Auflagen geknüpft. Das stimmt
mich hoffnungsvoll“. Beim ersten Rettungspaket für Athen vor zwei
Jahren hatte sich Solms der Stimme enthalten.

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