Saarbrücker Zeitung: Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern im Westen sechs Mal größer als im Osten

In den alten Bundesländern ist der
Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern mit einer
Vollzeitbeschäftigung fast sechs Mal größer als in den neuen
Bundesländern. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag) unter Bezug
auf eine aktuelle Statistik der Bundesagentur für Arbeit berichtet,
verdienten Frauen im Westen Ende 2010 monatlich rund 23 Prozent
weniger als ihre männlichen Kollegen. Im Osten lag der
Lohnunterschied nur bei vier Prozent.

Nahezu gleich verdienten Frauen und Männer im Land Brandenburg.
Dort betrug die Differenz lediglich ein Prozent. Dagegen wies Hessen
mit einer Lohnspreizung von 20 Prozent unter den alten Bundesländern
den niedrigsten Wert aus. Besonders krass waren die Lohnunterschiede
zwischen Frauen und Männern in Bremen und Baden-Württemberg mit
jeweils 27 Prozent.

Nach Einschätzung von DGB-Vize Ingrid Sehrbrock ist das deutlich
geringere Lohngefälle im Osten nicht zuletzt auf die gute öffentliche
Kinderbetreuung zurückzuführen. „Das besser ausgebaute Angebot an
Kinderbetreuung in den ostdeutschen Bundesländern ermöglicht den
Frauen dort, ihre Berufstätigkeit schneller wieder aufzunehmen und
zwingt sie seltener, in Teilzeit zu verharren“, sagte Sehrbrock.
Dies wirke sich positiv auf die Einkommen erwerbstätiger Frauen aus
und trage zur Überwindung der Entgeltlücke bei.

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