Der Vorsitzende des
Bundestagsinnenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat davor
gewarnt, bei der Kritik an der Ukraine zu überziehen. „Wenn die
Debatte ab jetzt unter der Überschrift „Holt die Spiele von der
Ukraine nach Deutschland!“ läuft, würden wir uns damit keinen
Gefallen tun, denn die Debatte bekäme plötzlich eine gefährliche
politische Schlagseite.“, sagte Bosbach der „Saarbrücker Zeitung“
(Mittwoch-Ausgabe).
Der CDU-Politiker reagierte damit auf Stimmen auch seiner eigenen
Partei, die im Zusammenhang mit dem Schicksal der ehemaligen
ukrainischen Regierungschefin Timoschenko eine Verlegung der
Fußball-EM angeregt hatten.
„Keinem politischen Gefangenen wäre damit geholfen“, meinte
dagegen Bosbach.
Aus heutiger Sicht sei es ein Fehler gewesen, die EM an die
Ukraine zu vergeben. „aber zum Vergabezeitpunkt nicht“. Da habe man
wohl auch die Ereignisse im Zuge der so genannten Orangenen
Revolution würdigen wollen.
Um weiteren Druck auf die Regierung in Kiew auszuüben, plädierte
der CDU-Politiker dafür, sich eng mit anderen an der EM teilnehmenden
Nationen abzustimmen. „Der Protest wird keine besondere Wirkung in
der Ukraine hinterlassen, wenn Deutschland damit allein bleibt“,
meinte Bosbach.
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