Saarbrücker Zeitung: Bofinger hält Aufmerksamkeit für Sarrazin-Buch für überzogen – „Schon genug Euro-Skeptiker“

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält die
öffentliche Aufmerksamkeit für das neue Buch von Thilo Sarrazin für
stark überzogen. „Die von Sarrazin vertretenen Ansichten sind nicht
neu. Und wenn doch, dann werden krude Zusammenhänge hergestellt“,
sagte Bofinger der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe).

Im Übrigen sei die Kritik am Euro kein Tabu-Thema. „Hans-Werner
Sinn oder Hans-Olaf Henkel tun das schon länger und besser“, meinte
der Ökonom. „Es gibt genug Euro-Skeptiker, die Ängste vor der
Einheitswährung schüren. Da braucht es keinen Thilo Sarrazin“, so
Bofinger.

Die Ansicht Sarrazins, wonach Eurobonds einen deutschen Reflex auf
den Holocaust darstellten, bezeichnete Bofinger als absurd. „Den
Befürwortern von Eurobonds geht es darum, europäische Problemstaaten
von den panischen Finanzmärkten unabhängig zu machen und diesen
Ländern die Möglichkeit zu geben, ihre notwendige Konsolidierung so
zu betreiben, dass sie sich nicht kaputt sparen“, erklärte der
Wirtschaftsweise.

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