– Neue Technologie bringt 20 Prozent Energieeinsparung und deutlich
geringeren Lösemittelverbrauch
– Schlüssel für klimaverträgliche Kohleverstromung
Seit 2009 erproben RWE, Linde und BASF eine neuartige Technologie
zur Abtrennung von Kohlendioxid (CO2) aus Rauchgasen in einer
Pilotanlage am RWE-Kraftwerk Niederaußem bei Köln. Jetzt liegen die
Ergebnisse des Praxistests vor: Verglichen mit heute üblichen
Prozessen lässt sich der Energieaufwand mit der innovativen
Technologie unter Einsatz neuartiger chemischer Lösemittel für die
CO2-Abscheidung um etwa 20 Prozent senken. Daneben zeichnen sich die
neuen Lösemittel durch eine deutlich erhöhte Stabilität gegenüber
Sauerstoff aus, so dass der Lösemittelverbrauch erheblich verringert
wird.
„Wir freuen uns über den Durchbruch, den wir durch die enge
Zusammenarbeit mit BASF und Linde erreicht haben. Mit der
Effizienzsteigerung und der hiermit verbundenen Kostensenkung haben
wir gemeinsam einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die
Carbon-Capture-Technologie geschaffen, die wir als Schlüssel zu einer
klimaverträglichen Kohleverstromung betrachten“, betont Dr. Johannes
Heithoff, Leiter Forschung und Entwicklung bei RWE Power. „Unsere
Erwartungen aus den Laborversuchen an das neue Lösemittel wurden im
Praxisversuch voll erfüllt. Damit sind Weichen für eine Übertragung
auf Großkraftwerke gestellt“, sagt Dr. Andreas Northemann, Leiter des
Gaswäschegeschäfts im Unternehmensbereich Intermediates der BASF.
„Auch wir sind mit den Ergebnissen des Praxistests sehr zufrieden“,
sagt Dr. Aldo Belloni, Mitglied des Vorstands der Linde AG. „Die
Weiterentwicklung der CO2-Abscheidung aus Kraftwerksrauchgasen ist
ein Schwerpunkt unserer Aktivitäten im Bereich der sauberen
Energieerzeugung.“
Im August 2009 haben die drei Unternehmen die Pilotanlage in
Betrieb genommen; sie ist Bestandteil des Innovationszentrums Kohle
der RWE Power. Im Rahmen der 2007 bekanntgegebenen Kooperation
erprobt die BASF den neu entwickelten Abtrennprozess, der auf
verbesserten Lösemitteln basiert. Linde war für das Engineering und
den Bau der Pilotanlage zuständig.
Die Partner arbeiten jetzt an Lösungen für Demonstrations- und
Großkraftwerke. Die Inbetriebnahme erster Demonstrationskraftwerke
ist für 2015 vorgesehen, die CO2-Abtrennung in Kohlekraftwerken soll
bis 2020 kommerziell zum Einsatz gebracht werden. Auf Grundlage
dieser Technik könnten dann mehr als 90 Prozent des Kohlendioxids aus
den Verbrennungsabgasen eines Kraftwerks entfernt und anschließend
einer Speicherung im Untergrund zugeführt oder für eine stoffliche
Umwandlung, beispielsweise in Düngemittel, verwendet werden.
Für das genannte Entwicklungsprojekt investiert RWE Power rund
neun Millionen Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie hat die Pilotanlage mit rund vier Millionen Euro
gefördert.
Ãœber RWE Power
RWE Power ist der größte Stromerzeuger Deutschlands. In den
Tagebauen und Kraftwerken, Veredlungsbetrieben und
Forschungsprojekten, Ausbildungszentren und Verwaltungen sind über
17.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen trägt mit einer
Kraftwerksleistung von gut 33.000 Megawatt zu dem breiten
RWE-Energiemix aus Braunkohle, Steinkohle, Kernkraft, Gas und
erneuerbaren Energie bei. RWE Power investiert Milliarden in den Bau
neuer, klimaschonender Kraftwerke und in die Entwicklung noch
effizienterer, umweltfreundlicherer Techniken für die Stromerzeugung
der Zukunft. Unter www.rwe.com stehen weitere Informationen und Fotos
zur Verfügung.
Ãœber The Linde Group
The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und
Engineeringunternehmen, das mit annähernd 48.000 Mitarbeitern in mehr
als 100 Ländern vertreten ist und im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz
von 11,2 Mrd. Euro erzielt hat. Die Strategie der Linde Group ist auf
ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der
gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden
Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde
handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern,
Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem
Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde
entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden. Weitere Informationen
über The Linde Group finden Sie online unter http://www.linde.com
Ãœber BASF
BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical
Company. Das Portfolio reicht von Chemikalien, Kunststoffen und
Veredlungsprodukten bis hin zu Pflanzenschutzmitteln, Feinchemikalien
sowie Öl und Gas. Als zuverlässiger Partner hilft die BASF ihren
Kunden in nahezu allen Branchen, erfolgreicher zu sein. Mit
hochwertigen Produkten und intelligenten Lösungen trägt die BASF dazu
bei, Antworten auf globale Herausforderungen wie Klimaschutz,
Energieeffizienz, Ernährung und Mobilität zu finden. Die BASF
erzielte 2009 einen Umsatz von mehr als 50 Milliarden Euro und
beschäftigte am Jahresende rund 105.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Die BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London
(BFA) und Zürich (AN). Weitere Informationen zur BASF im Internet
unter www.basf.com .
Für Presserückfragen:
RWE Power
Presse
Lothar Lambertz
0201-1223984
BASF
Communications Intermediates
Klaus-Peter Rieser
0621-6095138
The Linde Group
Stefan Metz
089-357571322