Ruprecht Polenz (CDU) stellt Afghanistan-Abzug 2014 infrage

In der Union wachsen die Zweifel am Zeitplan für
den Afghanistan-Abzug der Bundeswehr bis Ende 2014: „Ich habe das
Datum nie so verstanden, dass mit dem 31.12.14 alle deutschen
ISAF-Truppen aus Afghanistan abgezogen sein müssen“, sagte der
Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz
der „taz – die tageszeitung“ (Mittwochausgabe): „Es ist eher als eine
Zielmarke zu verstehen.“

Die Konditionalität eines Abzugs müsse man immer wieder betonen,
so der CDU-Politiker zu „taz“, „sonst entsteht der Eindruck, der
Abzug Ende 2014 sei die einzig mögliche Option“.

Den Vorfall in Kandahar kritisierte Polenz: „Die Ereignisse vom
Sonntag sind psychologisch sehr schlecht. Aber es können in einem
Krieg Ereignisse geschehen, die nicht gewollt sind.“

Am Sonntag hatte in der afghanischen Provinz Kandahar ein
US-Soldat 16 Zuvilisten, darunter neun Kinder, getötet. Auch
Bundeskanzlerin Merkel hatte daraufhin zunächst den Bundeswehr-Abzug
bis Ende 2014 infrage gestellt.

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