RTL/n-tv-Trendbarometer / FORSA AKTUELL Die Deutschen gegen Trump: 56 Prozent sindüberzeugt, dass Europa sich auch ohne die USA verteidigen kann

Europa könnte auch ohne die USA für seine Sicherheit
sorgen Durch die verbalen Attacken und das unbeherrschte Auftreten
des US-Präsidenten Donald Trump sind viele Deutsche irritiert und
beunruhigt. Doch einschüchtern lassen sich die meisten davon nicht –
auch nicht durch Trumps Drohung, die USA könnten aus der Nato
austreten. Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer sind 56 Prozent der
Bundesbürger davon überzeugt, dass Europa auch ohne den Beistand der
USA selbst für seine Sicherheit sorgen könne. Lediglich 37 Prozent
meinen, Europa sei auf die militärische Hilfe der USA angewiesen. In
dieser Frage gibt es kaum Unterschiede zwischen Ost und West sowie
zwischen den einzelnen Wählergruppen – bei allen ist die Meinung
vorherrschend, dass eine Verteidigung Europas auch ohne die USA
möglich ist.

Trump will Europa nur US-Gas verkaufen

Wird Deutschland – wie Trump behauptet – wegen seiner
Erdgas-Importe „total von Russland kontrolliert“? Im
RTL/n-tv-Trendbarometer hält eine große Mehrheit der Bundesbürger
(84%) diese Behauptung von Donald Trump für „völlig abwegig“. Nur
zehn Prozent der Befragten glauben, dass Russland durch seine
Energiepolitik die Kontrolle über Deutschland übernommen habe.
Lediglich unter den AfD-Anhängern schließt sich eine nennenswerte
Gruppe (28%) der Auffassung des US-Präsidenten an. Donald Trump hat
auch wiederholt erklärt, er wolle die Erweiterung der bestehenden
Gas-Pipeline durch die Ostsee („Nordstream 2“) verhindern. Zwei
Drittel der Deutschen (66%) dagegen wollen den Weiterbau dieser
Ostseepipeline, „weil dadurch die Versorgung Deutschlands mit Erdgas
sicherer und zuverlässiger wird“. Nur eine Minderheit von 23 Prozent
ist dagegen, da dadurch eine größere Abhängigkeit von Russland
entstehe.

Die meisten Deutschen befürworten die Erweiterung der Gaspipeline
durch die Ostsee auch deshalb, weil sie nicht davon überzeugt sind,
dass Deutschland seinen Energiebedarf „in den nächsten Jahren alleine
durch die erneuerbaren Energien“ (wie Sonne, Wind und Wasser) decken
könne. Das glauben nur 31 Prozent, während 65 Prozent auch weiterhin
die Nutzung herkömmlicher Energien zur Sicherstellung der
Energieversorgung für erforderlich halten. Das meinen sogar 50
Prozent der Grünen-Anhänger. Von den herkömmlichen Energiearten
sollte nach Meinung von 63 Prozent der Bundesbürger am ehesten Erdgas
genutzt werden. 71 Prozent halten auch die Nutzung aller anderen
herkömmlichen Energiearten für notwendig, so die Kernkraft (29%), Öl
(22%) und Kohle (20%). Vor allem die Ostdeutschen befürworten den
weiteren Einsatz von Kohle (34%) und Kernkraft (43%). Die meisten
Deutschen misstrauen auch Trumps Motiven bei seinen Äußerungen zur
Energieversorgung: 92 Prozent vermuten, dass Trump in erster Linie
den Verkauf von Flüssiggas in Europa und Deutschland fördern will.

Höhenflug der AfD gestoppt

Die politische Lage in Deutschland ist nach dem Abflauen der
Auseinandersetzungen zwischen CSU und CDU weitgehend stabil. Im
aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer verlieren FDP und AfD jeweils einen
Prozentpunkt, während SPD und Linke jeweils einen Prozentpunkt
gewinnen. Die Unionsparteien verharren bei 31 Prozent. Das liegt an
der anhaltenden Schwäche der CSU, die bundesweit weiterhin nur auf
einen Anteil von fünf Prozent kommt. Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner
gegenüber der Mediengruppe RTL: „Der Höhenflug der AfD ist vorerst
gestoppt, weil nicht mehr die Flüchtlinge das wichtigste Thema sind,
sondern das Erschrecken vieler Bundesbürger über das unberechenbare
und unbeherrschte Auftreten des US-Präsidenten.“

Bei einer Bundestagswahl ergäbe sich derzeit folgende
Stimmenverteilung: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 18
Prozent (20,5%), FDP 8 Prozent (10,7%), Grüne 13 Prozent (8,9%),
Linke 10 Prozent (9,2%), AfD 15 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden
sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 25 Prozent
sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8%).
Bei einer Direktwahl der Kanzlerin/des Kanzlers hat Angela Merkel mit
48 Prozent weiterhin einen großen Vorsprung vor Andrea Nahles mit 13
Prozent. Beim Duell Olaf Scholz gegen die Kanzlerin würden 23 Prozent
für Scholz und 42 Prozent für Merkel stimmen.

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.

Die Daten zu den Reaktionen der Deutschen auf den US-Präsidenten
wurden von forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL am 19. und 20. Juli
2018 erhoben. Datenbasis: 1.004 Befragte. Statistische
Fehlertoleranz: +/- 3%punkte.

Die Daten zur Parteien- und Kanzlerpräferenz wurden vom 16. bis
20. Juli 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im
Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.505 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5%punkte.

Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon
030-62882442

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Bettina Klauser
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