Der Bericht enthält eine ganze Reihe
erschreckender Details. Etwa, dass über 40 Prozent der Opfer Frauen
und Kinder sind. Oder auch, dass jedes fünfte zivile Opfer einem
Terroranschlag zum Opfer fiel – allein in der Hauptstadt Kabul waren
es über 500. All das macht klar, dass es auch 17 Jahre nach dem
amerikanischen Einmarsch immer noch nicht gelungen ist, für Frieden
und Sicherheit zu sorgen. Selbst der leichte Rückgang der Zahlen
lässt sich zynischerweise auf die Erfolge der Taliban zurückführen,
die große Gebiete erobert haben. Dort gibt es zwar keine Kämpfe mehr,
die viele Opfer fordern – dafür aber Unterdrückung, Verfolgung und
Terror. Angesichts dieser Bilanz ist es umso unverständlicher, dass
die Bundesregierung weiterhin nach Afghanistan abschiebt – zumal eine
Entspannung dort nicht in Sicht ist. Auch wenn diese Erkenntnis
manchem politisch ungelegen kommt, ist doch eines klar: In ein Land
wie Afghanistan kann man nicht guten Gewissens abschieben.
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