Von Klaus Welzel
19 Menschen totgetrampelt – und keiner war“s. Kein
Oberbürgermeister, der sich der Verantwortung stellen würde. Kein
Polizeipräsident, der Planungsfehler einräumte. Und der Vorwurf, dass
die Stadt Duisburg unbedingt eine Massenveranstaltung durchziehen
wollte, für die sie gar nicht gewappnet war, dass Kritiker
strafversetzt wurden – der steht im Raum. Nicht, dass der eine oder
andere Rücktritt etwas wieder gut machen würde. Es geht vielmehr
darum, Verantwortung zu übernehmen und Verantwortung festzumachen an
Personen. Und es geht darum, Konsequenzen zu ziehen. Eine davon: Es
sollte Städten verboten werden, ohne Hilfe der Landespolizei
Veranstaltungen zu planen, zu denen mehrere zehntausend Menschen
kommen. Dazu sind verbindliche Pläne notwendig, wie Menschenströme zu
lenken sind, wie man räumliche Engpässe vermeidet. Das Drama von
Duisburg mag zwar das Ende der Love-Parade bedeuten. Aber auch ohne
ein Freund des Techno-Bum-Bum zu sein: Es wird andere Massenevents
geben, die genau so viele Fans anziehen. Und deshalb wird auch wieder
eine Art Love-Parade stattfinden. Doch bis dahin muss der Gesetzgeber
die Rahmenbedingungen völlig neu abstecken. Alles andere wäre nur ein
weiteres Verbrechen.
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