Richard David Precht: „Ich bin in der Pubertät als unattraktiv wahrgenommen worden“

„Für mich besitzt mein Aussehen keinen hohen Wert.
Es gibt auch einen Grund dafür: Ich bin in der Pubertät als
unattraktiv wahrgenommen worden. Ich war sehr klein, hatte eine dicke
Brille und wurde von meinen Eltern in Flohmarktklamotten gekleidet“,
sagt Richard David Precht im Interview mit der
Philosophie-Zeitschrift HOHE LUFT (Ausgabe 2/2013 ab morgen im
Handel). Doch der Bestsellerautor ist heute dankbar für die
Erfahrung: „Deshalb habe ich keinen Narzissmus entwickelt. Aber
natürlich habe ich mich gefreut, als später Zuspruch von außen kam“,
so der 48-Jährige, der als „Schönling“ der deutschen
Philosophie-Szene gilt.

Mit HOHE LUFT spricht der gebürtige Solinger über das „Ich“: „Was
mich am –Ich– fasziniert, ist, dass es sieben Milliarden Menschen
gibt, die zu sich selbst –ich– sagen – wir aber große Probleme
bekommen, wenn wir versuchen zu untersuchen, was dieses –Ich–
eigentlich ist.“ Nach Ansicht der Hirnforschung gebe es acht
verschiedene „Ichs“, zudem noch die gesellschaftlichen Rollen, die
unsere Identität prägen. „Wie man sich fühlt, hängt auch davon ab,
mit welchen Menschen man zu tun hat“, weiß der Honorarprofessor für
Philosophie an der Uni Lüneburg. „Ich zum Beispiel bin erst spät
gewachsen. Daher fühle ich mich bis heute trotz einer Größe von 1,86
Metern klein, wenn ich neben Männern stehe, die größer sind als ich“,
sagt Precht.

Trotz aller Erkenntnisse kenne sich in Wirklichkeit kein Mensch
selbst. „Wir sind Hermeneuten, die ihre eigene Geschichte auslegen.
Manches verstärken wir, anderes lassen wir weg“, so der Wahl-Kölner
mit Zweitwohnsitz in Berlin. „Auch ich bin begabt darin, mir
Illusionen zu machen. In der Schule habe ich mir etwa vorgestellt,
ich wäre Zoodirektor im Tierpark in Ostberlin. Für mich ist dieser
Zoo noch immer ein mystischer Ort, und wenn ich in Berlin bin, gehe
ich häufig dorthin“, sagt Richard David Precht im Interview mit HOHE
LUFT (www.hoheluft-magazin.de).

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