„Die Landesregierung reagiert auf die stark steigenden Infektionszahlen in jetzt schon 130 Heimen mit weiteren Vorschriften für die Träger und Mitarbeiter. Parallel wird gefördert, dass nahezu ungebremst Besuche im Heim stattfinden. Nach der Verordnung dürften in einem Heim mit 100 Plätzen in den nächsten drei Wochen 2.100 Angehörige und Freunde (eine Person je Bewohner und Tag) zu Besuch kommen. Und uns wird das als die größte Beschränkung verkauft, weil danach bis zu 6.000 Besucher im Monat (zwei Personen je Bewohner und Tag) gemäß den Vorstellungen der Landesregierung angemessen seien. Und unseren verbliebenen Mitarbeitern wird schlicht zugerufen: testen, testen, testen“, sagt Bernd Meurer, rheinland-pfälzischer Landesvorsitzender des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). „Kein Wort zu personeller Unterstützung z.B. zur Durchführung der Schnelltests, gern auch durch angeleitete Dienstleister, die Bundeswehr oder die Prüfer des MDK, die ohne Einsätze vor Ort sind.“
Aktiv ignoriert wird die schon jetzt oft überfordernde Situation für die Beschäftigten in den Pflegeheimen. Spätestens beim Auftreten eines Infektionsgeschehens müssen sich auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne begeben und fehlen vor Ort. Ersatz gibt es nicht. Statt wenigstens die verbliebenen Mitarbeiter zu schützen, wird ihnen mit neuen Vorgaben und einem faktisch ungebremsten Besucherstrom begegnet. Meurer: „Um es klar zu sagen: Wir können nicht mit reduzierter Mannschaft die Bewohner gut versorgen, regelmäßig testen, umfängliche Dokumentationspflichten erfüllen und dann auch noch einer steigenden Infektionsgefahr durch Gäste ausgesetzt werden. Wer so handelt, spekuliert mit der Gesundheit der pflegebedürftigen Menschen und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 500 in Rheinland-Pfalz) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe http://www.youngpropflege.de/ oder auch http://www.facebook.com/Youngpropflege ). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.
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