Rheinische Post: Kommentar / Viele Kriege in Syrien = Von Matthias Beermann

Ein ganz normaler Tag in Syrien: Nahe der
Hauptstadt Damaskus kommen bei schweren Bombardements durch Assads
Luftwaffe auch Dutzende Zivilisten ums Leben. Bei einem
amerikanischen Angriff werden im Osten des Landes mehr als 100
regimetreue Kämpfer getötet. Und bei der Offensive türkischer Truppen
gegen die Kurden im Norden sollen auch ehemalige IS-Kämpfer zum
Einsatz kommen. Das zeigt, wie weit Syrien vom Frieden entfernt ist.
In dem Land tobt nicht ein Krieg, sondern mehrere. Mit vielen
Konfliktparteien, darunter auch zahlreiche Söldnerbanden, die mal auf
der einen Seite stehen, dann auf der anderen. Die russische
Strategie, Assad zu einem Siegfrieden zu verhelfen, steht vor dem
Scheitern, obwohl das Regime in den letzten Wochen weitere
Geländegewinne erringen konnte. Dass Baschar al Assad mit der Hilfe
seiner Verbündeten wieder sicher im Sattel sitzt, bringt Syrien einem
Ende der Gewalt offensichtlich nicht näher. Die vom Iran, Russland
und der Türkei definierten Deeskalationszonen sind das Papier nicht
wert, auf dem sie eingezeichnet wurden.

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