Rheinische Post: Kommentar / Trumps Taten zählen = Von Matthias Beermann

Sieh mal einer an: Präsident Donald Trump
kritisiert die amerikanische Waffenlobby, deren Verband NRA Millionen
an jene Politiker spendet, die sich gegen striktere Waffengesetze
stemmen. Und eigentlich wirkte Trump bisher ja auch wie ein
natürlicher Verbündeter der NRA. Seit er im Weißen Haus sitzt, sind
sogar die Waffenverkäufe eingebrochen, weil kein Amerikaner
befürchten muss, der Erwerb eines Schießeisens könnte in Trumps
Amtszeit auch nur ansatzweise beschränkt werden. Was soll man also
halten von Trumps plötzlicher Härte gegenüber der Waffenlobby, die
unter dem Eindruck des jüngsten Schulmassakers in Florida mit 17
Toten erfolgte? Ist das nun bessere Einsicht oder doch nur wieder
einer dieser Haken, die der Präsident so gerne schlägt? Man wird
Trump an seinen Taten messen müssen, nicht an seinen auch diesmal
widersprüchlichen Worten. Wenn er tatsächlich schärfere Vorschriften
für den Kauf von Waffen durchsetzt, wäre das immerhin ein Anfang.
Aber nur ein totales Verbot des Verkaufs von Sturmgewehren, wie es
schon einmal galt, würde wirklich helfen.

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