Die SPD steckt in einer Abwärtsspirale. Der
Grund für den Ansehensverlust ist ihre nicht endende
Selbstbespiegelung. Auf schlechte Umfragewerte reagieren die
Sozialdemokraten wiederum mit weiterer Nabelschau. Das ist fatal.
Eine Partei ist kein Selbstzweck. Parteien werden gewählt, den Staat
zu tragen und für ihre Anhänger politische Ziele durchzusetzen. Die
SPD beschäftigt sich leider zu viel mit ihren 440.000 Mitgliedern und
zu wenig mit den Menschen, die sie gewählt haben, ohne Parteigänger
zu sein. Mehr noch: Die Verantwortung einer demokratischen Partei
geht über ihre Anhängerschaft hinaus. In Teilen der SPD herrscht aber
eine Stimmung, als gehe es nicht um Deutschlands Zukunft, sondern um
ein Pokerspiel, das Merkels Macht brechen soll. Diese Taktik ist
destruktiv. Denn was passiert, wenn die SPD-Basis Nein zur großen
Koalition sagen sollte? Nach einer möglichen weiteren Phase des
politischen Stillstands und des parteipolitischen Chaos wird es zu
Neuwahlen kommen. Ganz sicher: Die SPD hätte den höchsten Preis zu
bezahlen – einen Absturz auf unter 20 Prozent.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell