Die EU hat sich im Handelsstreit mit den USA
nicht auseinanderdividieren lassen. Das war die zentrale
Voraussetzung für den vorläufigen Erfolg, den die Europäer erzielen
konnten. Bis zum 1. Mai bleibt die EU vorerst von US-Strafzöllen auf
Stahl und Aluminium verschont, eine gute Nachricht für die heimische
Wirtschaft. Doch ungewiss bleibt, was danach passiert. Fünf Wochen
Zeit sind zu wenig, um den Streit endgültig zu beenden. Die EU wird
den Amerikanern mit Zollsenkungen entgegenkommen müssen, denn ihre
Einfuhrzölle liegen im Schnitt etwas höher als die der USA. Auch hier
wird die EU ihre Fähigkeit zur Einigung beweisen müssen:
Erleichterungen für US-Importe können einzelne europäische Anbieter
verdrängen. Die Gefahr eines globalen Handelskriegs ist damit aber
längst nicht gebannt. Denn Trump nimmt nun China ins Visier, den
undurchschaubareren Gegner. Europa kann hier eine Vermittlerrolle
zufallen: Es könnte Verständnis für Trumps Kritik an Chinas unfairen
Handelspraktiken zeigen, die USA aber zu einer Verhandlungslösung
auch mit China überreden.
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